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Wirtschaftskonzept von SEKEM bewährt sich auch im Umbruch

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By NNA Mitarbeiter

KAIRO (NNA) – Die Nachhaltigkeitsprinzipien, nach denen beim ägyptischen Bio-Pionier SEKEM gewirtschaftet wird, bewähren sich offenkundig auch in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Umbruchsituation des Landes.

Das geht aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2013 hervor, den die SEKEM-Gruppe jetzt für ihre Firmen vorgelegt hat. Die SEKEM-Firmen zeigten, dass sich wirtschaftlicher Erfolg und Nachhaltigkeit nicht ausschließen, heißt es in der Pressemitteilung dazu. „Profitabilität und Nachhaltigkeit müssen Hand in Hand gehen. Sie müssen und können sich erfolgreich ergänzen“, so Helmy Abouleish, Geschäftsführer der SEKEM Firmengruppe. Die Erfolge würden auch an der Nachfrage nach den SEKEM-Produkten deutlich, in Ägypten und in der ganzen Welt.

Der diesjährige Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert die Fortschritte der SEKEM-Firmen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und dem Ziel, ihren Kunden gleichzeitig gesunde und wertvolle Produkte anzubieten. Als solche Fortschritte nennt der Bericht die Verminderung der CO 2-Emmissionen um rund 25%, die Reduzierung des anfallenden Mülls um rund  52%, des Kraftstoffverbrauchs um rund 43% und den sparsamen Umgang mit Wasser. „Wasser ist eine so wichtige Ressource, gerade in Wüstengebieten, so dass wir uns jeden Tag bemühen, nur so viel Wasser zu verbrauchen wie wirklich nötig ist, heißt es im Bericht.“ So konnte der Wasserverbrauch um 44% gesenkt werden. Das Wassermanagement von SEKEM benutzt Abwasser, um Bäume zu bewässern, die keine Früchte tragen.

Forschung und Innovation ist ebenfalls ein wichtiger Teil der SEKEM-Arbeit. Wie aus dem Bericht hervorgeht, hat sich die Initiative an 14 nationalen und internationalen Forschungsprojekten beteiligt. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage in Ägypten konnte die SEKEM Stiftung außerdem 105 Mikrokredite an Klein- und Kleinstunternehmer vergeben.

Gerechter und ausgewogener Handel

SEKEM betont, dass die Erfolge der Firmen nicht nur auf einem modernen respektvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen beruhen , sondern auch auf dem Bemühen um neue, gemeinschaftlich orientierte partnerschaftliche Beziehungen. Biologische Landwirtschaft bleibe ein „unfertiger Lösungsansatz“, solange sie nicht den ökologischen Landbau mit globalen Rahmenbedingungen für einen gerechteren und ausgewogeneren Handel verbindet, so Helmy Abouleish. „Wir nennen das ‚Bio plus’. Nur beide Ansätze zusammen können dafür sorgen, dass sowohl Erde und Menschheit gleichermaßen profitieren“.

Die 1977 von Dr. Ibrahim Abouleish gegründete Initiative hat den Anspruch, unternehmerisches Denken mit wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Aspekten sowie der Achtung für die natürlichen Ressourcen zusammenzubringen. 2003 war die Initiative als Geschäftsmodell des 21.Jahrhunderts und Beispiel einer „Economy of Love“ mit dem Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis) ausgezeichnet worden.

Die Firmen der SEKEM-Gruppe sind ein Teil der Initiative. Sie produzierten, verarbeiten und vermarkten biologische und biodynamische Lebensmittel, Textilien, pflanzliche Arzneimittel in Ägypten, der arabischen Welt und auf internationalen Märkten. Sie beschäftigen laut Nachhaltigkeitsbereich 1283 Mitarbeiter. In der gegenwärtigen Krise kam es offensichtlich zu einer Reduzierung des Personals, 235 Stellen wurden eingespart, im Bericht wird betont, dass frei werdende Stellen nicht wieder besetzt worden seien. Positiv wird auch hervorgehoben, dass die Fluktuation in der Belegschaft auf ca 5% reduziert werden konnte.

Bildungsinitiativen

Mit einem Teil ihrer Gewinne finanzieren die SEKEM-Firmen die Aktivitäten der SEKEM Stiftung für Entwicklung, die Schulen, ein medizinisches Zentrum, eine Forschungsakademie und die Heliopolis University für Nachhaltigkeit in Kairo. 2103 besuchten 314 Schüler und 59 Kindergartenkinder SEKEM-Bildungsstätten, 238 Jugendliche das SEKEM-Berufsbildungszentrum. An der Heliopolis University in Kairo studierten 356 Studierende der Fächer Pharmazie, Ingenieurswesen und Wirtschaftswissenschaften, bei denen ebenfalls die Prinzipien der Nachhaltigkeit zugrunde gelegt werden. Eine erste Welle von Absolventen wird die Universität 2016 verlassen. Seit 1998 wurden im Berufsbildungszentrum von SEKEM 659 junge Menschen ausgebildet.

Nachhaltigkeit bedeutet für SEKEM, wie es im Bericht heißt,eine „Zukunftsentwicklung, in der jedes menschliche Wesen seine oder ihre individuellen Fähigkeiten entfalten kann, dass die Menschheit in sozialen Organismen lebt, die der Menschenwürde Rechnung tragen und dass jede wirtschaftliche Aktivität in Übereinstimmung mit ökologischen und ethischen Prinzipien erfolgt“.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 140619-02DE Datum: 19. Juni 2014

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