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Wirken gedämmte Fassaden wie Brandbeschleuniger?

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By NNA Mitarbeiter

HAMBURG (NNA) - Zweifel am Nutzen der gegenwärtig in großem Umfang durchgeführten und von staatlicher Seite massiv geförderten Wärmedämmung an Gebäuden in Deutschland weckt ein Beitrag, der im NDR-Fernsehen gezeigt worden ist.                   

Danach besteht die Gefahr, dass die Dämmstoffe aus Polystyrol im Fall des Ausbruchs eines Feuers wie ein Brandbeschleuniger wirken. Die NDR-Reporter haben einen Brand nachgestellt und die rasche Ausbreitung des Feuers überraschte sogar die anwesenden Feuerwehrleute. Es werden auch Beispiele gezeigt, wo Fassaden bereits in Brand geraten sind, obwohl Polystyrol als schwer brennbar gilt. Nach Angaben des NDR-Fernsehens werden derzeit ca. 80 Prozent der Dämmmaßnahmen an Gebäuden mit Polystyrol durchgeführt, da die Alternative Mineralwolle höhere Kosten verursacht.

Neben der Brandgefahr recherchierten die NDR-Reporter auch die Auswirkungen der Biozide, die die gedämmten Fassaden zum Schutz vor Pilz- und Algenbefall enthalten. Sie werden durch den Regen innerhalb weniger Jahre ausgewaschen. Schweizer Wissenschaftler wiesen eine hohe Biozidkonzentration in Bächen in der Umgebung gedämmter Gebäude nach. Die Auswirkungen der Biozide auf die Lebewesen im Wasser seine ungeklärt, wurde betont.

Außer dem Einnisten von Vögeln in den Fassaden, das zum Eindringen von Wasser hinter die Dämmung führt und die Gebäude zu beschädigen droht, nennt der Beitrag als weiteren Kritikpunkt auch eine wesentlich geringere Energieeinsparung, als allgemein angegeben wird. So erbringe die Fassadendämmung an Altbauten nur 10 bis 15 Prozent Ersparnis. Dabei sei die endgültige Kalkulation jedoch offen, da bisher wenig Erfahrung mit der Lebensdauer der gedämmten Fassaden vorlägen. Am Beispiel eines großen Mietshauses in Hamburg, das gerade mit einer Dämmung versehen wird, rechnen die NDR-Reporter vor, dass die Fassade 50 Jahre halten müsste, um die genannte Einsparung auch tatsächlich zu erzielen.

Wüssten die Bewohner der Gebäude, die gedämmt werden sollen, beispielsweise vom erhöhten Brandrisiko, würden sie gegen die Maßnahme auf die Straße gehen, so das Fazit der NDR-Reporter. Der Industrieverband Hartschaum hat nach Angaben der Süddeutschen Zeitung gegen die Dokumentation des NDR Protest eingelegt. Sie stelle eine „Verzerrung der Realität“ dar.

End/nna/ung

Bericht-Nr.: 111226-01DE Datum: 26. Dezember 2011

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