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Säure-Basen-Gleichgewicht stärkt die Gesundheit

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By NNA Mitarbeiter

FRANKFURT (NNA) - „Wie finde ich das Gleichgewicht in der Ernährung?“ war das Thema eines Fachseminars des Arbeitskreises Ernährungsforschung im November in Frankfurt-Niederursel. Durch das Thema führten die Dozentinnen Dr. Petra Kühne und Astrid Schmitt-Dossou.       

Das aus der Naturheilkunde stammende Säure-Basen Konzept beruht auf über 500 Jahre alten Erfahrungen und wurde erweitert um moderne Erkenntnisse. Trotzdem erwähnten die Teilnehmer des Seminars, dass die Methode in ihren ernährungsbezogenen Aus- und Weiterbildungen bisher keine bzw. nur eine geringe Rolle gespielt hat. Dementsprechend groß war das Interesse, sich einmal grundlegend mit dieser Thematik zu beschäftigen.

Am Anfang stand die Wirkung von Säure- und Basenbildnern in Verdauung und Stoffwechsel. Mit dem pH-Wert lassen sich lediglich die freien Säuren oder Basen und ihre Stärke messen, ein Wert von pH 7 gibt eine neutrale Lösung an, über pH 7 liegen Basen vor, unter pH 7 Säuren.

Um außerdem die Säuren und Basen zu erfassen, die erst im Stoffwechsel durch Ab- und Umbau entstehen, muss man die Wege der Substanzen berücksichtigen. Daher spricht man von Säure- und Basenbildnern bei den Nahrungsmitteln. Je mehr Eiweiß ein Nahrungsmittel enthält, umso saurer wirkt es. Darunter fallen somit Lebensmittel wie Fleisch, Eier und Käse. Genussmittel z.B. Alkohol, Kaffee und Süßwaren wirken ebenfalls säurebildend.

Basisch hingegen sind Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium und Eisen, die unter anderem in Gemüse und reifem Obst vorkommen. Neuere Tabellen geben daher die Säurewerte von Nahrungsmitteln als PRAL-Wert an, der die Säure- und Basenbildner des Lebensmittels und ihre Resorptionsrate im Darm erfasst. Über das Blut gelangen die Nahrungssubstanzen in die Organe, vor allem in die Leber und von dort aus zu den Geweben und Zellen, wo der eigentliche Stoffwechsel stattfindet. Die Säuren werden in den Zellen aus den Nahrungssubstanzen gebildet und über das Bindegewebe und die Lymphbahnen in das Blut abgegeben. Ausgeschieden werden sie über Niere, Lunge, Haut und Darm.

In der Naturheilkunde wird von Friedrich Sander die Meinung vertreten, dass dieser Mechanismus besonders im Bindegewebe häufig gestört ist. Begründet wird dies damit, dass sich Säuren im Bindegewebe teilweise an stark geladene Proteinmoleküle heften und nicht mehr ausgeschieden werden können. Der latenten und chronischen Übersäuerung, die daraus entsteht, werden Beschwerden und Krankheiten wie Allergien, Gicht, Arthrose, Rheuma, Kopfschmerzen, Glieder- und Muskelschmerzen und weitere zugeschrieben.

Das Säure-Basen-Gleichgewicht des Organismus bildet aber auch grundsätzlich die Basis für die ab- und aufbauenden Tätigkeiten in den menschlichen Wesensgliedern. Während die Bildung von Basen mit der Lebenskräfteorganisation (Ätherleib) und dem Ich zusammenhängt, hat die Entstehung der Säure viel mit der seelischen Tätigkeit (Astralleib) zu tun. Die Aufnahme von zu vielen säurebildenden Nahrungsmitteln bewirkt, dass der Astralleib stärker in den physischen Leib eintaucht und ihn vermehrt abbaut. Rudolf Steiner nannte die basenbildenden Elemente in der Nahrung notwendig, da sie auch als Basis für Denkprozesse dienen. Wille und Gefühl sind ebenfalls durch Verschiebungen des Säure-Basen-Gleichgewichtes betroffen. Nicht umsonst werden zum Beispiel den Organen mit Säurefunktion, wie Magen und Niere, im Volksmund Beziehungen zum seelischen Befinden zugewiesen („an die Nieren gehen“). Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt stärkt somit die leibliche, seelische und geistige Gesundheit.

Weitere Themen des Seminars befassten sich mit dem Einfluss der Lebensweise auf die Übersäuerung sowie Empfehlungen für Ernährung und Trinkverhalten. Zum Schluss wurde noch ausführlich über weitere unterstützende Maßnahmen wie Basenbäder, Massagen, Atemübungen und Fasten gesprochen. In der Abschlussrunde bekräftigten mehrere Teilnehmerinnen, dass sie neben der beruflichen Fortbildung auch einen großen Nutzen für ihren persönlichen Alltag aus dem Seminar herausziehen konnten.

END/nna/js

Bericht-Nr.: 111216-01DE Datum: 16. Dezember 2011

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