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„Rheines Wasser“ stellt jetzt Fluss auf den Prüfstand
FURTWANGEN (NNA) – Bei der Aktion „Rheines Wasser“, für die Prof. Andreas Fath von der Hochschule Furtwangen im Sommer den Rhein in der Rekordzeit von 28 Tagen von der Quelle bis zur Mündung durchschwommen hat, ist jetzt die Auswertung der Wasserproben in vollem Gange.
Auf insgesamt 1.231 Flusskilometern haben Fath und sein Team mit Unterstützung verschiedener Sponsoren aus Wissenschaft und Industrie Wasserproben aus dem Rhein gezogen. Eine Analyse in dieser Form hat es so noch nie gegeben. Dabei kamen zum Teil ganz neuartige Untersuchungsmethoden und Analyseinstrumente zum Einsatz: zum Beispiel ein Chip, mit dem sich bis zu 150 Mikroorganismen wie Krankheitserreger oder Bioindikatoren gleichzeitig nachweisen lassen.
Außerdem wurde der Rhein durchgehend während des Schwimmens mit Hilfe einer speziellen Kunststoffmembran untersucht, die Prof. Fath an seinen Waden angebracht hatte. Sie hat alle organischen Stoffe aufgenommen, mit denen er im Rhein in Berührung gekommen ist. Die täglich beim Schwimmen gezogenen Wasserproben werden unter anderem auf Industriechemikalien, Hormone, Antidepressiva, Süßstoffe, Antibiotika, Schmerzmittel, Drogen, Krankheitserreger und Mikroplastik untersucht. Zudem hat das Projektteam Fließgeschwindigkeit, pH-Wert, Leitfähigkeit und die Temperatur des Flusswassers gemessen.
Neue Erkenntnisse
„Wir erwarten uns zahlreiche neue wissenschaftliche Erkenntnisse“, erkärte Prof. Dr. Fath, „so etwa zur Frage, ob das Problem der Verschmutzung der Ozeane durch Mikroplastik-Abfälle einen Ursprung bereits in unseren Flüssen hat.“ Gefragt wird auch, ob sich die Gewässergüte in den letzten Jahren günstig entwickelt hat. Ausführlich berichtet wird über die Forschungsresultate erstmals öffentlich auf dem „7. Hansgrohe Wassersymposium“, das die Hansgrohe SE, Hauptunterstützer des Projekts, am 13. November 2014 in Schiltach/Schwarzwald veranstaltet.
Zu seinem „Schwimm-Marathon im Dienst der Wissenschaft“ war er am 28. Juli in den Graubündner Alpen gestartet. Am 24. August hieß es dann „angekommen“ in Hoek van Holland, nachdem Prof. Fath das letzte Rhein-Stück bis in die Nordsee geschwommen war. Unter dem Jubel und den Glückwünschen seiner Mitstreiter war der passionierte Langstreckenschwimmer aus dem Wasser gestiegen.
Seit über einem Jahr hatte sich Fath intensiv auf das Rheinschwimmen vorbereitet. Dabei ging es ihm, wie der Projekttitel „Rheines Wasser“ schon deutlich macht, weniger um die sportliche Herausforderung, als vielmehr um eine spektakuläre Umweltaktion. Ziel von „Rheines Wasser“ ist es, das Bewusstsein für die Kostbarkeit der Ressource Wasser und für einen effektiven Gewässerschutz zu stärken.
END/nna/ung
Bericht-Nr.: 141028-04DE Datum: 28. Oktober 2014
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