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Protest gegen Ölbohrungen im Biosphärenreservat

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By NNA Mitarbeiter

MADRID/ARRECIFE (NNA) – Mehr als 200.000 Menschen haben bisher die Internetpetition der Initiative Save Canarias unterzeichnet, die sich gegen die Ölbohrungen vor den Inseln Lanzarote und Fuerteventura richtet. Die spanische Regierung hat die Bohrungen des Konzerns Repsol inzwischen genehmigt.

Von den Regierungen und den Bewohnern der beiden Inseln wurden die Probebohrungen abgelehnt, es kam zu Protestkundgebungen und -demonstrationen. Auch Umweltschutzorganisationen sprachen sich gegen die Ölsuche vor einem der wichtigsten Tourismusgebiete der Welt aus, sowohl Lanzarote als auch Fuerteventura gehören zum Biosphärenreservat der UNESCO. Die Kanaren insgesamt werden jährlich von ca. 12 Millionen Menschen besucht.

Die Unterzeichner der Petition sehen vor allem die Gefahr von Verschmutzungen. Eine Ölpest wie diejenige, die sich 2010 im Golf von Mexiko ereignete, wäre eine Katastrophe für die Zukunft des Archipels. Keine der acht kanarischen Inseln bliebe im Fall eines größeren Ölaustritts verschont, wird betont. Auch die Wasserversorgung der Inseln, die zu 100% aus dem Meerwasser ihr Trinkwasser beziehen, werde durch die Bohrungen gefährdet.

Reichtum an Lebewesen

Die Inselgruppe der Kanaren beherbergt auf einer Fläche von 7.000 Quadratkilometern mehr als 19.000 Tier- und Pflanzenarten, 5.000 davon sind einzigartig auf unserem Planeten, sie leben nur hier. Weiterhin gibt es vier Nationalparks und knapp die Hälfte des Territoriums ist durch Abkommen und Gesetze der Vereinten Nationen, der Europäischen Union und des spanischen Staates unter Naturschutz gestellt worden. Ungeachtet dieser Naturschätze und unter Missachtung des Willens der beiden Inselregierungen unterstützten die spanischen Behörden das Konsortium der Ölkonzerne REPSOL, RWE und WOODSIDE und die Ölbohrungen, heißt es weiter in der Petition.

Sie weist außerdem darauf hin, dass Universitäten aus Europa und den Vereinigten Staaten, wissenschaftliche Komitees aus über 100 Ländern, die Weltnaturschutzunion, Organisationen wie Oceana, Greenpeace, der WWF und die Friends of Earth sich gegen die Bohrungen ausgesprochen haben ebenso wie zahlreiche kulturelle, künstlerische und soziale Verbände, weil sie unvereinbar seien mit zukunftsorientierten Energiemodellen.

Verantwortung

Alle Bewohner unseres Planeten tragen die Verantwortung, die schwerwiegenden Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen, wird argumentiert, deshalb sei es unerlässlich, durch Beispiele und konkretes Handeln den Verbrauch an fossilen Brennstoffen zu reduzieren und sie durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Auf den Kanaren seien ideale klimatische Vorraussetzungen gegeben, um dieses Ziel zu erreichen.

Gefordert wird daher die Förderung von Energiemodellen, die dem Interesse der Allgemeinheit zugute kommen. Projekte mit einem hohen Umweltrisiko, die lediglich multinationalen Ölkonzernen nützen, seien „fehl am Platz in einer freien, demokratischen und von Vernunft geprägten Gesellschaft“.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 140907-02DE Datum: 7. September 2014

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Ölbohrungen vor den Kanaren bergen Gefahren einer Ölpest und sind unvereinbar mit zukunftsorientierten Energiemodellen<br>Foto: www.savecanarias.org