STROUD (NNA) - Ein neues Zentrum zur Unterstützung hauptsächlich für junge Menschen mit Essstörungen wird Ende des Jahres in Stroud/England seine Türen öffnen. Es verbindet stationäre Pflege, anthroposophische Therapien und ermöglicht die therapeutische Weiterbildung zur Begleitung der Patienten beim Wechsel zurück ins normale Leben. Das Zentrum wird auch Behandlungen in Abend- und Wochenendkursen anbieten.         

Das Zentrum wird in Upper Grange in Stroud angesiedelt sein, einer Farm der neugegründeten biodynamischen Landstiftung, dem Living Earth Land Trust. Sie stammt aus dem 16. Jahrhundert, hat einen fruchtbaren biodynamischen Garten und liegt in halbländlicher Umgebung nur fünf Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt, wie das Projekt in seinem Statement betont.

Das Zentrum wird ein multidisziplinäres Team beschäftigen und seinen Schwerpunkt hauptsächlich, aber nicht ausschließlich auf junge Menschen zwischen 14 und 19 Jahren legen. Die Patientengruppe umfasst Personen mit der primären Diagnose Essstörungen, Magersucht und Bulimie. Dazu gehören auch solche, die regelmäßig traditionelle Behandlungen im Drehtürsyndrom beanspruchen, wie das Projekt weiter ausführt.

Die Arbeit wird vom Ruskin Mill Centre für kulturelle Entwicklung finanziert. Das Projektteam besteht aus Dr. Marian Naidoo, Aonghus Gordon, Charlotte von Bulow und Ian Clements (mit Unterstützung von Dr. Stefan Geider). Das Team befasst sich gerade mit der Frage, wie der „bisher nicht befriedigte Bedarf an einheitlichen und ganzheitlichen Therapien von Essstörungen identifiziert werden kann“, wie es selbst formuliert.

Bei der Arbeit am Konzept wurden auch klinische Therapeuten, Praktiker und Patienten durch Workshops und Seminare mit einbezogen. Als Ergebnis dieses Prozesses ist eine Methode entwickelt worden, die die Genesung der Patienten durch Ästhetik, Wärme, Rhythmus und Pflege unterstützt.

Diese Methode bietet wiederum die Basis für einen Lehrplan, der „Appetit auf Leben“ bilden soll, wie der Initiator erklärt. Die Methode bietet Qualifikationen, die auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind in Form von Übergangsprogrammen, die vom Crossfields Institut zertifiziert worden sind. Das Crossfield Institut ist eine staatlich anerkannte gemeinnützige Ausbildungseinrichtung spezialisiert auf ganzheitliche und integrative Qualifikationen. „Das Zentrum bietet für jeden Patienten eine ganzheitliche und integrative Behandlung an, die ihre Genesung und ihre Wiedereingliederung unterstützt“ , heißt es in der Veröffentlichung des Teams weiter.

Das Team hebt drei Alleinstellungsmerkmale hervor, die dieses Zentrum von anderen Therapieeinrichtungen unterscheidet. Erstens bietet es die seltene Möglichkeit, unmittelbar positiv ins Leben der Patienten einzugreifen, die normalerweise Opfer eines Zyklus von intensiver Pflege und Krankenhausaufenthalten sind.

Durch die Einbeziehung der anthroposophischen Medizin und Therapie, die tief in den stationären Aufenthalt des Angebotes eingebettet ist, bietet das Zentrum außerdem einen Ansatz, der den ganzen Menschen einbezieht, wenn es darum geht, seine Fähigkeiten wieder zu gesunden und aufzubauen. 

Zum dritten werden die im Zentrum aufgenommenen Patienten sowie die Tagespatienten durch den „Leben-lernen-Lehrplan“ auf eine außergewöhnliche und sorgsam betreute Reise durch die Künste, die Philosophie, die Projektive Geometrie, die Bienenzucht und das Gärtnern geführt und lernen so die Entwicklung von sozialer Kompetenz, die für den Übergang ins Leben und Reintegration sorgen soll.

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Bericht-Nr.: 111107-01DE Datum: 7. November 2011

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