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Neubeginn statt Weltuntergang

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By NNA-Korrespondentin Edith Willer-Kurtz

Der 21. Dezember mit dem Ende des Mayakalenders und den verschiedenen Endzeitprophezeihungen war vor Weihnachten in aller Munde – aber dann genauso schnell auch wieder aus den Medien verschwunden. Eine Veranstaltung, die sich auf nachhaltigerer Weise mit diesem Datum befasste, fand in Pforzheim statt. NNA-Korrespondentin Edith Willer-Kurtz war dort.

PFORZHEIM (NNA) – Auf Einladung von Heinrich Sandkühler trafen sich am 21. Dezember etwa 50 Personen im Eurythmiehaus, der Schule für Eurythmische Heilkunst zu einem Seminar mit dem Autor, Astronom und Eurythmist Robert Powell. Denkwürdig nicht nur das Datum, sondern auch der Ort: Felix Wilde hat das Gebäude nach einem Entwurf von Rudolf Steiner bauen lassen.

Powell ist Mitbegründer des Instituts Astrosophie und hält Vorträge zu astrosophischen und geisteswissenschaftlichen Themen. Seit 1984 gibt er Kurse in fünf europäischen Ländern, in den USA und in Australien. 1992 entwickelte er außerdem den kosmischen Tanz und den sakralen Tanz mit eurythmischen Gebärden.

Powell erklärte sein Anliegen so: Die Choreocosmos-Schule wende sich an jeden Interessierten, der sich den wesenhaften Kräften annähern möchte, die durch die Planeten und den Tierkreis bis in die Erdenverhältnisse, in die Pflanzen- und Tierwelt und auch auf uns Menschen wirken. In den Übungen der Seminare können die Teilnehmer Powells kosmischen Tanz erleben, um sich den hohen geistigen Wesenheiten, die die Wirklichkeiten hinter den Planeten und Tierkreiszeichen bilden, zu nähern. Bereichert mit ausgewählten Musikstücken der klassischen Musik leitet Powell einen sakralen Tanz an, der in Resonanz zu den kosmischen Schwingungen als eine Art Meditation erlebt werden kann. Eine starke Belebung und Harmonisierung setze ein, erläutert Powell den Teilnehmern, außerdem ein gemeinschaftsbildendes Erleben, das auch als Gegengewicht zu den negativen Wirkungen unseres technischen Zeitalters gesehen werden könne.

Rudolf Steiner hat der Menschheit unter anderem den Impuls gegeben, durch eine neue Sternenweisheit (Astrosophie) und durch die kosmischen Gebärden der Eurythmie sich wieder mit dem geistigen Gehalt des Kosmos zu verbinden. Steiners Geschenk an die Menschheit war die Begründung einer neuen Form sakraler Bewegung – der Eurythmie. Sie wirkt als Stärkung der Lebenskräfte und öffnet den Menschen für die Vereinigung mit dem Wesen des Christus, dem Träger göttlicher Liebe und unermesslicher Barmherzigkeit.

Powells Vorträge handeln außerdem von der Wiederkunft des Christus im Ätherischen. Die große Veränderung, die mit dem Datum des 21.Dezember verbunden ist, sieht Powell in einer neuen Welle göttlicher Liebe, die nun vom Herzen unserer Galaxie, der zentralen Sonne, einströmen könne: „ Alles in unserer Galaxie wurde von der zentralen Sonne geboren, die das göttliche Herz im Mittelpunkt unserer Galaxie ist.“ Hier zitierte Powell das Johannes-Evangelium mit dem Satz: „Gott ist Liebe“. (1. Joh. 4,8)

Der Schöpfer habe alle Dinge zum Dasein durch göttliche Liebe gebracht, die von der zentralen Sonne ausgehe. Diese Liebe habe sich zuerst auf Erden vor 2000 Jahren offenbart, als für die Menschheit der Weg geöffnet worden sei, einen großen Schritt in die Zukunft zu machen. Dieser Schritt komme innerlich durch die Verwirklichung der Worte „Christus in mir“ zustande, auf ganz neue Weise öffne er sich ausgehend vom 21. Dezember 2012. Vom Ende des Mayakalenders an wirke Christus bei seiner Offenbarung in der Ätheraura der Erde zusammen mit Sophia, die die Weisheit, den göttlichen Plan verkörpere. Powell berichtete von der aktuellen kosmischen Konstellation als Besonderheit zum Datum des 21.12.2012: Die Sonne stehe 5 Grad im Schützen. Die galaktische Sonne stehe in Deszendenten des Zentrum im Schützen.

Das galaktische Zentrum sei eine gewaltige Kraft, aus der alle Sterne geboren seien und die alle von der galaktischen Sonne zusammengehalten würden. Alle umkreisten diese galaktische Sonne. Unsere Sonne brauche 227 Millionen Jahre, um die galaktische Sonne zu umkreisen. Das Sternzeichen Schütze stehe für Bogen und Pfeil, ziele in die Zukunft mit der Feuerkraft des Entschlusses. Christus erwähnte zu seinen Lebzeiten, es würden zu seiner Wiederkunft große Zeichen in der Sternenwelt sein. Zu dem genannten Datum sei eine Aufreihung gegeben gewesen:

Sonne - Erde - Zentrale Sonne. Das bedeute aber nicht nur das Ende des Mayakalenders, sondern einen Neubeginn im Sinn einer neuen Kulturepoche.

Vor diesem Hintergrund wurde der 21. Dezember von den Seminarteilnehmern feierlich im Sinne der Verehrung der kosmischen Konstellationen mit einer Liturgie begangen. Vorher eingeübte kosmische Tänze zu Gebeten in Deutsch, Armenisch und Sanskrit wechselten mit vorgetragenen Texten. Diese Texte erzählten von Christusbegegnungen und Deutungen für die Zukunft.

Gelesen wurden u.a. Texte des russischen Esoterikers und Sophiologen Valentin Tomberg. Tombergs Texte deuten die ätherische Wiederkunft Christus so, dass nicht Freude und Beglückung für die Menschheit eintreten, sondern zunächst ein Schamgefühl in seiner elementaren Form und Kraft den Menschen erfasse, dass ihm alles Schändliche zu Bewusstsein komme. Trost finde er in der Natur, denn sie werde von Neuem mit Hoffnung erfüllt durch die Gegenwart des Christus, so dass die Natur dem Menschen gegenüber wieder Güte, Wohlwollen und Vertrauen ausstrahle. So werde Christus im Ätherischen zunächst in den Naturreichen gegenwärtig und dann im Menschenreich.

Powell betonte, Choreocosmos gebe die Möglichkeit, sich mit dem Wirken des ätherischen Christus und mit Sophia, der göttlichen Weisheit zu verbinden. Er sieht im 21. Dezember einen Wendpunkt, nach dem Kraft und Glorie der Christuswesenheit zunehmend dem Reich der Lebenskräfte der ganzen Erde, dem Reich des Ätherischen zuströmen werden. Das göttliche Licht komme in die Welt in einer Zeit, in der eine geistige Dunkelheit herrschte. Powell schreibt dazu in seinem Buch: „Prophezeiungen Phänomene Hoffnung“, der heilige Geist sei nichts anderes als das beständige Ausströmen der Göttlichen Liebe aus der Zentralen Liebe, die der ganzen Schöpfung zu Grunde liege und die alles hervorgebracht habe.

Powell verglich das jetzige bedeutende Datum mit dem 24. Mai 33, an dem das Christus-Pfingstfest gewesen sei und durch die galaktische Aufreihung Sonne - Erde - Zentrale Sonne ein kosmisches Ereignis. Nach Rudolf Steiner wird das Pfingstfest, das sich vor fast 2000 Jahren ereignete, noch ein Weltereignis werden. Er sprach von diesem Ereignis als dem kommenden Welten-Pfingstfest. Und dieses Welten-Pfingstfest wird ein Ereignis der ausströmenden Göttlichen Liebe für die ganze Menschheit. Ein Hinweis für uns Menschen ist die Vorbereitung auf das Empfangen diese Liebeswoge, indem man sich mit der eigenen Schattenseite auseinander setze. Geschehe das nicht, dann drohe die Gefahr, dass man sich von seiner niederen Natur überwältigen lasse, wenn man dem Licht des Welt-Gewissens (Christus) ausgesetzt sei.

Powells Darstellungen zu den aktuellen Sternenkonstellationen, die Bezüge zu den Ereignissen zu Lebzeiten von Christus und seine Anknüpfungspunkte an Aussagen und Ankündigungen von Rudolf Steiner sowie die Eurythmie und ihre Entwicklung zum sakralen Tanz ermöglichten es den Anwesenden, das Datum des 21.12.2012 als Beginn einer neuen Kulturepoche würdig zu feiern.

END/wil/nna

Bericht-Nr.: 121231-04DE Datum: 31. Dezember 2012 

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