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Mindeststandards für internationale Produktionsketten gefordert
BERLIN (NNA) – Das Forum Fairer Handel und der Weltladen-Dachverband haben die Bundesregierung aufgefordert, mit gesetzlichen Vorgaben dafür zu sorgen, dass deutsche Unternehmen bei Menschenrechtsverstößen in globalen Lieferketten in die Pflicht genommen werden können.
37.736 Unterschriften der Kampagne „Mensch. Macht. Handel. Fair.“ wurden dazu dem Auswärtigen Amt übergeben. „Wir brauchen verbindliche soziale und ökologische Mindeststandards in den internationalen Produktionsketten, die auch eingehalten werden. Denn bei der Herstellung unserer Konsumgüter werden Menschenrechte täglich verletzt und missachtet“, betont Manuel Blendin, Geschäftsführer des Forum Fairer Handel.
Sorgfaltspflicht
Sowohl in Deutschland als auch international fehlt es bisher an verbindlichen menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten für Unternehmen, deswegen können deutsche Unternehmen für Menschenrechtsverletzungen bei ihren ausländischen Tochterunternehmen und Zulieferern kaum haftbar gemacht werden.
Derzeit wird von unter Federführung des Auswärtigen Amts ein nationaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte erarbeitet, der Mitte 2016 verabschiedet werden soll. Dieser bietet die Möglichkeit, gesetzliche Regelungen zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht für deutsche Unternehmen im globalen Geschäftsverkehr zu beschließen.
Es sei allerdings nicht klar, ob die Bundesregierung wirklich auf verbindliche Regelungen setze oder ob es wie bisher bei freiwilligen Verpflichtungen bleibe, betonen die beiden Fairtrade-Organisationen in ihrer Pressemitteilung. Mit der Übergabe der Unterschriften wollen sie auf die Notwendigkeit einer gesetzlichen Regelung aufmerksam machen.
END/nna/nh
Bericht-Nr.: 151218-06DE Datum: 18. Dezember 2015
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