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Luftaufklärungsmission von Sea-Watch rettet Menschenleben
Ein Kleinflugzeug von Sea-Watch und der Humanitarian Pilots Initiative hilft Menschenleben im Mittelmeer zu retten. Damit wollen sie Bootskatastrophen verhindern und Druck auf die EU ausüben.
BERLIN (NNA) – Durch die am Osterwochenende gestartete Luftaufklärungsmission von Sea-Watch und der Humanitarian Pilots Initiative (HPI) konnten mehr als 100 flüchtende Menschen in letzter Minute von einem sinkenden Schlauchboot im Mittelmeer gerettet werden. Mindestens sieben Menschen seien zu dem Zeitpunkt der Rettung bereits ertrunken gewesen, schreibt die Organisation See-Watch dazu.
Dank der großzügigen Unterstützung durch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) könne das Kleinflugzeug der Luftaufklärungsmission den ganzen Sommer über im Einsatz sein.
Das Flugzeug „Moonbird“ soll bei der Koordination von Rettungseinsätzen helfen. Sea-Watch will so Bootskatastrophen verhindern und Druck auf die EU ausüben. „ Es ist völlig inakzeptabel, dass an der Wohlstandsgrenze zwischen Europa und Afrika jährlich tausende Menschen ertrinken. Mit unserem Aufklärungsflugzeug werden wir alles uns mögliche tun, um diesen Zustand zu beenden“, betont Sea-Watch-Einsatzleiter Ruben Neugebauer.
Abschottung habe noch nie funktioniert, trotzdem habe sich die EU genau dafür entschieden und sei dafür offensichtlich bereit, „elementarste Grundrechte zu ignorieren“. Sea-Watch werde auch immer wieder die unterlassene Hilfeleistung durch die EU dokumentieren.
Effektive Nutzung von Ressourcen
Der Moonbird, nach dem das Flugzeug genannt ist, ist ein Zugvogel, der jedes Jahr über dem Meer die Strecke von der Erde bis zum Mond zurücklegt und dabei zahlreiche Grenzen überwindet. Mit dem Flugzeug können die vorhandenen Ressourcen von Sea Watch noch effektiver genutzt werden.
„Wir können Boote in Seenot nicht nur entdecken, sondern auch bei der Koordination der Rettungseinsätze unterstützen, da wir aus der Luft eine sehr gute Übersicht haben“, so Moonbird-Pilot Fabio Zgraggen. Ohne den Einsatz des Flugzeugs am Ostersonntag wären vermutlich noch mehr Menschen ertrunken.
Das Suchflugzeug vom Typ Cirrus SR22 ist dazu in der Lage, das Seegebiet der Libyschen Küste abzufliegen, um Boote in Seenot zu entdecken, auch wenn keine Schiffe in der Nähe sind.
END/nna/ung
Bericht-Nr.: 170429-03DE Datum: 29. April 2017
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