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Kleinbauern im Kampf gegen den Klimawandel unterstützen
Die Fair-Trade-Bewegung hat die Klimakonferenz COP24 zum Handeln aufgefordert. Klimagerechtigkeit setzt faire Handelsbedingungen voraus, was auch besonders Kleinbäuerinnen und -bauern betreffe.
BERLIN/KÖLN/WUPPERTAL (NNA) – Die internationale Fair-Trade-Bewegung hat die Katowice tagende Klimakonferenz COP24 aufgefordert, faire Handelsbedingungen als Voraussetzung für Klimagerechtigkeit anzuerkennen. Dazu gehörten transparente Lieferketten, klare Verantwortlichkeit sowie ein ökologischeres Wirtschaften.
„Kleinbäuerinnen und -bauern stehen im Kampf gegen den Klimawandel an vorderster Front. Einerseits leisten sie einen großen Beitrag zur Armutsreduktion und zur weltweiten Ernährungssicherheit. Gleichzeitig sind sie dem Klimawandel am stärksten ausgesetzt und besonders von Armut und Hunger bedroht. Ihre Stimme muss in den Verhandlungen im Rahmen der COP deshalb dringend stärker gehört werden", appelliert Dieter Overath, Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender bei TransFair, an die internationale Gemeinschaft.
Ziel der Verhandlungen im in Katowice müsse „Klimagerechtigkeit im Sinne der Schwächsten“ sein. Der Faire Handel zeige, dass globaler Handel möglich ist, der Menschen und Umwelt wertschätzt, schreibt das Fair-Trade-Forum in seiner Pressemitteilung. Anlässlich der Klimakonferenz COP24 hat die Fair-Trade-Bewegung eine Grundsatzerklärung veröffentlicht mit dem Titel „Handelsgerechtigkeit – der Schlüssel zur Stärkung der Klimaresistenz von Kleinbäuerinnen und -bauern“.
Verheerende Auswirkungen des Klimawandels
500 Millionen Kleinbauernfamilien liefern über 80 Prozent der im Globalen Süden konsumierten Nahrungsmittel. Zusammen mit den Landarbeitern sind sie zugleich am stärksten von den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels betroffen.
„Kleinbäuerinnen und -bauern leiden zunehmend unter Ernteausfällen, Wasserknappheit und Naturkatastrophen. Das gefährdet die Ernährungssicherheit sowie die Lebensgrundlage ganzer Gemeinschaften. Die Anpassung an den Klimawandel wird daher für viele zu einer Frage von Leben und Tod“, kritisiert Andrea Fütterer, Vorsitzende des Forum Fairer Handel und Leiterin der Grundsatzabteilung der GEPA - The Fair Trade Company.
Kleinbäuerliche Erzeuger und marginalisierte Bevölkerungsgruppen benötigten daher dringend mehr finanzielle Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, Fortbildungen und fachkundige Beratung im Kampf gegen den Klimawandel. Die kleinbäuerlichen Erzeuger seien außerdem betroffen von extremen Preisschwankungen im konventionellen Welthandel, von Preisdruck und ungerechten Handelspraktiken.
Der Faire Handel zeige demgegenüber, dass „Handel zum Wohl von Menschen und Umwelt möglich ist“. Die Fair-Trade-Bewegung fordert von der Klimakonferenz Mechanismen für mehr Transparenz, Anreizsysteme und verbindliche Vorschriften, die für privatwirtschaftliche Akteure gelten, um klimaresistente und gerechte Lieferketten aufzubauen. So soll gewährleistet werden, dass internationale Konzerne ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen. Außerdem sollen Mechanismen gefördert werden zur Internalisierung von Kosten, die durch unfaire und klimaschädliche Wirtschaftsaktivitäten entstehen.
Angemessene Steuern zahlen
Zudem sollen die Staaten sicherstellen, dass internationale Konzerne, die in Ländern des globalen Südens tätig sind, Steuern gemäß ihrer Größe und Aktivitäten vor Ort zahlen. Dies soll den Regierungen ermöglichen, in die Entwicklung klimaresistenter Modelle zu investieren.
“Investieren Sie in den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Gebieten in Agrarforschung und fördern Sie landwirtschaftliche Praktiken, die auf die Steigerung der Resilienz von Kleinbäuerinnen und -bauern ausgerichtet sind “, appelliert die Fair-Trade-Bewegung in ihrer Grundsatzerklärung an die Konferenzteilnehmer.
END/nna/ung
Bericht-Nr.: 181209-05DE Datum: 9. Dezember 2018
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