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Freiheit des Saatguts als Schlüssel zur Welternährung
KAIRO (NNA) - Die ägyptische Sekem-Initiative hat aus Anlass des Welternährungstages eine Erklärung zur Saatgutfreiheit unterzeichnet und veröffentlicht. Sie unterstützt damit die weltweite Kampagne zur Rettung des Saatguts, die von Vandana Shiva, der Trägerin des Alternativen Nobelpreises initiiert worden ist.
Sekem sieht die Freiheit des Saatguts durch die Strategien internationaler Konzerne gefährdet, die auf Patente und Monopole hinzielen sowie durch Gentechnik und die Entwicklung steriler Saaten. „Saatgut ist die Grundlage aller landwirtschaftlichen Produktion und damit ein Schlüssel, um die Ernährung der Weltbevölkerung zu verbessern“ erklärt dazu Helmy Abouleish, Geschäftsführer der Sekem Firmengruppe. Diese Überzeugung liege auch der Arbeit von Sekem und seiner 2000 Mitarbeiter zugrunde. Eine gesunde Ernährung der Weltbevölkerung durch biologisch erzeugte Lebensmittel sei möglich, dürfe aber nicht durch den Verlust des Saatguts gefährdet werden.
Der ägyptische Biopionier Sekem hat Saatgutentwicklung von Anfang an zusammen mit den Demeter-Bauern im Land betrieben. In den letzten Jahren wurde sie nochmals intensiviert durch Vermehrung von biologischem Saatgut auch für die Züchter in Europa und durch Erhaltungszüchtung für den Anbau in Ägypten. Außerdem wird bei Sekem durch gezielte Selektionszüchtung und das Einführen neuer Sorten an einer Verbesserung der Wuchsformen und der Inhaltsstoffe für Heilkräuter und Gewürzen gearbeitet. Beispiele sind Kamille, Calendula und Oregano, aber auch Saatgewürze wie Kümmel, Fenchel und Anis nehmen eine wichtige Position ein.
Durch diese Aktivitäten bleiben die Demeterbauern in Ägypten unabhängig von Saatgutkonzernen. Außerdem wird eine gleichbleibend hohe oder sogar verbesserte Qualität der Ernten gewährleistet und bildet so eine wichtige Grundlage, um die biologische Landwirtschaft in Ägypten erfolgreich und nachhaltig betreiben zu können.
Sekem weist anlässlich des Welternährungstages außerdem darauf hin, dass es ein Trugschluss sei, die Landwirtschaft der Zukunft mittels genetisch modifizierter Organismen (GMOs) zu betreiben. Neben den kurzfristigen Vorzügen konventioneller Landwirtschaft müssten ihre langfristigen Schäden in die Kostenrechnung miteinbezogen werden. Zu ihnen gehörten neben ökologischen Problemen auch die Schädigung der menschlichen Lebensbedingungen und gesellschaftlicher und globaler Gemeingüter, Bodenerosion, Einschränkungen von Umweltserviceleistungen sowie der Verlust bäuerlicher Lebens- und Gestaltungsvielfalt.
Sekem hat vor rund 35 Jahren den biologischen Landbau in Ägypten eingeführt. Die Grundlage der Produktion von biologischer Baumwolle, frischem Gemüse und Obst sowie anderen Lebensmitteln und Tees bildet die biologisch-dynamische Landwirtschaft. Mittels ihrer Methoden hat die Initiative seitdem rund 6000 Hektar Wüstenboden neu erschlossen, 2000 Mitarbeitern eine Lebensperspektive gegeben und die Grundlagen für einen Markt für Biopodukte in Ägypten gelegt.
Die Firmen der Sekem-Gruppe sind Teil der 1977 von Dr. Ibrahim Abouleish gegründeten Sekem-Initiative für nachhaltige Entwicklung. Sie produziert, verarbeitet und vermarktet biologische und biodynamische Lebensmittel, Textilien, pflanzliche Arzneimittel in Ägypten, der arabischen Welt und auf internationalen Märkten. Sekem wurde 2003 als nachhaltiges Geschäftsmodell für das 21. Jahrhundert und für seine „Economy of Love“ mit dem Right Livelihood Award, dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Mit einem Teil ihrer Gewinne finanzieren die Sekem-Firmen die Aktivitäten der SEKEM Stiftung für Entwicklung, die Schulen, ein medizinisches Zentrum und eine Forschungsakademie in Ägypten betreibt.
END/nna/ung
Bericht-Nr.: 121026-01DE Datum: 26. Oktober 2012
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