BEIRUT (NNA) – Nachdem ein notfallpädagogisches Team der „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.“ kürzlich in China mit von Naturkatastrophen traumatisierten Menschen arbeitete, haben die Notfallpädagogen jetzt auch einen Einsatz mit syrischen Flüchtlinge im Libanon erfolgreich abgeschlossen.

Ab dem 23. August 2013 wurden zwei Wochen lang Workshops für vom Bürgerkrieg betroffene Kinder angeboten, in denen sie kreativ tätig werden konnten. Auch bot das Team Schulungen für syrische und libanesische Kinderbetreuer an und konnten syrischen NGOs für längerfristige Kooperationen gewinnen.

In den Flüchtlingslagern Shatila und Borj al Barajne, nahe Beirut, organisierten die Mitarbeiter der „Freunde der Erziehungskunst“ mit Unterstützung von „Aktion Deutschland hilft“ Workshops für Kinder, die vom Bürgerkrieg betroffen sind. Zusätzlich zu ihren traumatischen Erlebnissen seien diese durch die beengten Verhältnisse in den Camps belastet und ihre erwachsenen Bezugspersonen leideten selbst noch unter den Nachwirkungen der Kriegserlebnisse, erläuterte die Organisation.

Ziel der Workshops war es, die Auswirkungen des Bürgerkriegstraumas abzumildern. Dabei diente die kreative Arbeit der psychosozialen Stabilisierung der Kinder und beugt Traumafolgestörungen vor. In beiden Lagern nahmen jeweils circa 100 Kinder an den kunst- und erlebnispädagogischen Maßnahmen teil. Die Workshops fanden in Kooperation mit der Organisation „Nazma- Learning and Ressource Centre“ in Kindergärten statt.

“Die Kinder nahmen das abwechslungsreiche Programm freudig an. Beim Malen, sowie bei Bewegungs- und Vertrauensübungen tauten sie allmählich auf und erhielten eine Ablenkung zu ihrem sonst schweren Alltag, mit dem sie in den Flüchtlingslagern konfrontiert sind,” so die international tätige Organisation, die u.a. auch weltweit Initiativen eines freien Bildungswesens fördert.

Parallel zum Programm für die Flüchtlingskinder erfolgte mit Unterstützung der libanesischen NGO „National Institute for Social Care and Vocational Training (Beit Atfal Assumoud)“ ein Training für pädagogisch tätige Personen. Dies diente der Nachhaltigkeit des notfallpädagogischen Einsatzes. 20 Pädagogen und Erzieher, die u.a. in Syrien für Hilfsorganisationen aktiv sind, nahmen diese notfallpädagogische Weiterbildung in Anspruch.

Insbesondere mit den Organisationen „Syrian Society for Social Development“ und der heilpädagogischen „Jürgen Wahn Stiftung e.V.“ entstand eine enge Zusammenarbeit, die auch in zukünftigen gemeinsamen Projekten vertieft werden soll, sagten die „Freunde“. Die Mitarbeiter der Organisationen nahmen das Weiterbildungsangebot der „Freunde der Erziehungskunst“ mit großem Engagement an: “Die Ergebnisse der traumapädagogischen Arbeit mit Kindern und der Weiterbildung von Erwachsenen waren für das Team insgesamt sehr zufriedenstellend,” erklärte die Organisation.

Über die bestehenden Kontakte sind weitere notfallpädagogische Einsätze in Damaskus, Tartos und Hama geplant, um betroffene Kinder dort zu erreichen. „Wir sind sehr erfreut, dass wir während des Einsatzes Kooperationen für ein längerfristiges Engagement in der Region aufbauen konnten“, so Bernd Ruf, Leiter des notfallpädagogischen Teams und Vorstand der „Freunde“.

Seit 2006 sind die „Freunde der Erziehungskunst“ im Bereich Notfallpädagogik tätig. In Folge von kriegerischen Auseinandersetzungen und Naturkatastrophen arbeiteten sie bislang mit psychotraumatisierten Kindern und Jugendlichen im Libanon (2006, 2013), China (2008 und 2013), Gaza (2009 - 2013), Indonesien (2009), Haiti (2010), Kirgisistan (2010), Japan (2011)) und Kenia (2012 - 2013).

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Bericht-Nr.: 130913-01DE Datum: 13. September 2013

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