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Erfolgreicher Bürgerprotest gegen Pegida im Internet

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By NNA Mitarbeiter

HANNOVER (NNA) – Einen beispiellosen Zulauf verzeichnet die Petition gegen die Pegida-Demonstrationen in Deutschland auf der Internetplatform change.org: Fast 400.000 Menschen haben die Petition unterzeichnet, die der Kommunikationselektroniker Karl Lempert aus Hannover am Heiligabend gestartet hat.

Eine Million Unterschriften möchte die Initiative „Für ein buntes Deutschland“ sammeln. Pediga – aus der Sicht der Initiative ein „unverantwortliches Konglomerat zwischen dem rechten Rand und der bürgerlichen Mitte“ sei nicht auf dem Gesetzeswege zu bekämpfen, heißt es in der Petition. Die Unterzeichner sehen in der „Bewegung“ eine Reaktion von enttäuschten und wütenden Bürgern, die von Demagogen „ge- und verführt“ würden. Die Anführer lehnten jegliche Kommunikation mit den Organen der parlamentarischen Demokratie und den Medien ab mit dem Hinweis darauf, dass ja jeder „sehen könne, was Pegida bewegt.“

Die Zahlen zur Einwanderung in Deutschland sprächen für sich, heißt es in der Petition weiter, die damit dem Pediga-Argument einer Überfremdung und Islamisierung Deutschlands entgegentritt. Die Zahl der bekennenden Muslime in Deutschland betrage 4 Millionen und damit ca. 5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Zwischen Januar und November 2014 seien in Deutschland nach Angaben des Bundesamts für Migration rund 181.000 Anträge auf Asyl gestellt, das entspreche einem Bevölkerungsanteil von 0,2%. Die Initiative verweist auf die steigende Zahl der Gegendemonstrationen z.B. mit 12.000 Menschen in München. „Wir sind das Volk“ müsse unabhängig von Herkunft, Hautfarbe und Religion gelten.

Pegida konsequent entgegentreten

Im Interview mit dem NDR begründete der 49jährige Lempert seine Aktion vom Heiligabend. Fernsehberichte über die Pegida-Demonstrationen in Dresden hätten ihn dazu gebracht, aktiv zu werden. Die meisten Teilnehmer der Pegida-Kundgebungen denken aus seiner Sicht gar nicht darüber nach, was sich wirklich hinter den Veranstaltungen verbirgt. „Viele von ihnen laufen völlig unreflektiert den Rattenfängern hinterher“, so Lempert. Von daher sei es so wichtig, den Anfängen dieser Bewegung konsequent entgegenzutreten.

Als ganz schlimm bewertet Lempert die Rufe „Wir sind das Volk“ auf den Demonstrationen. Es habe ihn einfach nicht losgelassen, dass es in Dresden fast 20.000 Menschen dazu auf die Straßen gezogen hat. „Ich glaube, eine ähnliche Stimmung hat auch 1933 geherrscht“, sagt Lempert – in jenem Jahr, in dem Adolf Hitler an die Macht kam. „Sündenböcke wie Herkunft, Hautfarbe oder Religion seien immer schnell zur Hand“, sagte der dem NDR. Die positiven Reaktionen auf den Aufruf zeigten eindeutig, „dass die große Mehrheit des Volkes anders denkt“. Die Menschen hätten offensichtlich nur darauf gewartet, eine Plattform zu bekommen, „auf der sie sagen können, wo sie stehen.“

Eine Million Unterschriften

Der Deutschland-Chef von change.org, Gregor Hackmack, hält es durchaus für realistisch, dass die Petition noch im Januar eine Million Unterschriften erreicht. Eine Unterstützung, wie sie bisher zu verzeichnen gewesen sei, gebe es nur sehr selten, erklärte er gegenüber dem NDR. „Es ist die Petition mit dem bisher höchsten Tageszuwachs überhaupt“, sagte Hackmack. Im Durchschnitt sei dies unter rund 1.000 Unterschriftaktionen im Vierteljahr nur einmal der Fall. Sollten bundesweit mehr als eine Million Menschen den Aufruf unterzeichnen, „wäre das schon ein sehr, sehr starkes politisches Signal“, so Hackmack.

Karl Lempert war auch der Initiator der Internet-Petition für eine posthume Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an die Studentin Tugce A., die bei einer Prügelattacke in einem Offenbacher Fastfood-Restaurant ums Leben kam, als sie zwei bedrängten Mädchen zu Hilfe kam. Sie wurde bisher von 260.000 Bürgern unterzeichnet.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 150109-01DE Datum: 9. Januar 2015

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Fast 400.000 Menschen haben die Petition schon unterschrieben