BERLIN (NNA) – Bundespräsident Joachim Gauck hat dem derzeit berühmtesten Absolventen einer Waldorfschule, dem US-Wissenschaftler und Nobelpreisträger Prof. Dr. Thomas C. Südhof, jetzt in Berlin das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Mit der Auszeichnung würdigt der Bundespräsident die herausragenden Forschungsleistungen des weltweit anerkannten Wissenschaftlers, heißt es dazu in der Pressemitteilung des Bundespräsidialamts. Südhof, der die Synapsen im Gehirn erforscht, habe Entscheidendes über die Kommunikation zwischen Körperzellen herausgefunden, seine Erkenntnisse bieten mögliche Ansätze für Therapien gegen neuronale Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson.

Der Nobelpreisträger für Medizin oder Physiologie des Jahres 2013 wurde gemeinsam mit Prof. Dr. Stefan Hell, Nobelpreisträger für Chemie des Jahres 2014 vom Bundespräsidenten geehrt.

Nobelpreisträger Prof. Südhof ist in Göttingen geboren und Absolvent der Freien Waldorfschule Hannover-Maschsee. Er verließ vor mehr als 30 Jahren sein Heimatland und siedelte in die USA über.

Erfolgreicher Lebensweg

Wie Bundespräsident Gauck in seiner Laudatio hervorhob, empfand Südhof das damalige Deutschland als zu klein und eng, was er auch auf die kulturelle und akademische Verwüstung zurückführte, die der Nationalsozialismus in Deutschland angerichtet hatte. Heute ist er amerikanischer Staatbürger und lehrt und forscht an der Stanford University in Stanford/Kalifornien.

Mehrfach hatten Medien auch über eine Rückkehr des Wissenschaftlers nach Deutschland spekuliert, Südhof selbst hat solche Absichten jedoch bisher dementiert. (NNA berichtete)

In seiner Rede wies Bundespräsident Gauck auch darauf hin, dass es eine deutsche Waldorfschule gewesen sei, die Südhof fit gemacht haben müsse für einen so erfolgreichen Lebensweg.

Bei einem Deutschlandaufenthalt von Prof. Südhof im Februar 2014 hatten Vertreter der Waldorfschulbewegung die Möglichkeit, den berühmten Wissenschaftler ausführlich zu interviewen. Ein Mitschnitt des Gesprächs findet sich auf der Homepage des Bundes der Freien Waldorfschulen.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 160302-01DE Datum: 2. März 2016

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