Single News
2017 sind immer noch mehr als 3.000 Flüchtlinge ertrunken
Auch 2017 ertranken tausende Flüchtlinge auf der Mittelmeerroute. Das UN-Hilfswerk fordert daher sichere Passagen. Auch Spenden für die Winterhilfe im Nahen Osten werden wegen „dramatischer Unterfinanzierung“ dringend benötigt.
BONN (NNA) – Auf der Mittelmeerroute sind im Jahr 2017 bisher 3081 Menschen ertrunken. 170.317 Menschen haben ihr Leben riskiert, um über das Meer nach Europa zu gelangen. Dies geht aus dem Report des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hervor.
Das Hilfswerk fordert mehr Zugang zu sicheren und legalen Einwanderungswegen nach Europa zum Beispiel im Wege der Familienzusammenführung. Insgesamt sind seit 2015 mehr als 11.000 Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer ertrunken, die größte Zahl an Opfern war im vergangenen Jahr mit rund 5.000 zu verzeichnen.
Die etwa vier Millionen Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak im Nahen Osten befinden sich derzeit mit Einbruch des Winters in prekären Situationen. Deswegen ruft das Flüchtlingshilfswerk unter dem Stichwort „Schutz schenken“ dringend zu Spenden für die Winterhilfe auf.
Für das im September gestartete Winterhilfe-Programm waren ursprünglich 208 Millionen Euro veranschlagt. Nach UNHCR-Angaben sind bislang nur 63 Prozent des benötigten Geldes eingegangen. Die Winterhilfe sei von daher „dramatisch unterfinanziert“, heißt es in einer Pressemitteilung des Flüchtlingshilfswerks.
Die Mittelknappheit habe „unmittelbare Konsequenzen auf den Umfang der Winterhilfe.“ Der UNHCR sei nicht in der Lage, den Flüchtlingen genügend Heizöfen, Kerosin, Thermodecken bereitzustellen. Außerdem ist die Renovierung und Instandsetzung von baufälligen Notunterkünften gefährdet. Zelte werden nicht ausreichend wärmeisoliert, Camps können nicht von Regenwasser und Schnee trockengelegt werden.
Verheerende Auswirkungen
„Die Auswirkungen sind verheerend für Tausende Flüchtlinge im Nahen Osten“, betont das Hilfswerk. So lebten in den kältesten Regionen des Libanon – im Norden, in der Bekaa-Ebene und am Mount Libanon – die meisten syrische Flüchtlinge, die in diesem Land Aufnahme gefunden haben. In diesen Gebieten können die Wintertemperaturen auf minus fünf Grad sinken.
Auch in anderen Nahost-Ländern ist die Situation der geflüchteten Menschen menschenunwürdig. Zum Beispiel leben 80 Prozent der syrischen Flüchtlinge in Jordanien unter der staatlichen Armutsgrenze von 81 Euro monatlich“. Die meisten Haushalte seien stark verschuldet. „Die Familien müssen unter unbeschreiblichen Bedingungen leben", so Peter Ruhenstroth-Bauer, der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe. Im Libanon sehe es vergleichbar aus. Dort leben 71 Prozent der insgesamt 1,2 Millionen Syrer unter der Armutsgrenze.
END/nna/ung
Winterhilfe für Vertriebene und Flüchtlinge im Nahen Osten:
Spendenkonto UNO-Flüchtlingshilfe
Sparkasse Köln-Bonn
IBAN: DE78 3705 0198 0020 0088 50
BIC: COLSDE33
Stichwort: Schutz schenken
Bericht-Nr.: 171222-01DE Datum: 22. Dezember 2017
© 2017 Nexus News Agency. Alle Rechte vorbehalten.