Nachrichtenbeitrag
Winter weltweit als harte Herausforderung für Millionen Geflüchteter
Angesichts der prekären Situation von Millionen von Geflüchteten in diesem Winter will das Flüchtlingshilfswerk UNHCR der Vereinten Nationen die Programme für Geflüchtete mit einer Fundraising Aktion absichern. Kürzungen hätten UNHCR schon gezwungen, Programme in einzelnen Ländern einzuschränken.
NEW YORK/BERLIN (NNA) – Auf die prekäre Situation von Millionen Geflüchteten vor dem Winter hat das Flüchtlingshilfsverwerk UNHCR der Vereinten Nationen hingewiesen. Mit einer globalen Fundraising Aktion wollen die Vereinten Nationen die Programme für Geflüchtete absichern.
Millionen Geflüchteter aus der Ukraine, Afghanistan und dem Nahen Osten stünden vor einem Winter, der mit sinkenden Temperaturen ihre Lage noch weiter verschlechtere, die durch steigende Preise, den anhaltenden Einfluss von Covid-19 und extreme Wetterbedingungen auch so schon dramatisch genug sei.
Millionen der am meisten verletzlichen Menschen fehlten die notwendigen Mittel zum Überleben, betonte UNHCR-Sprecherin Olga Sarrado. „Für die meisten der Geflüchteten in der Welt wird dieser Winter noch viel härter als die Winter der vergangenen Jahre, viele der Familien auf der Flucht werden wählen müssten zwischen Essen und Heizung, da sie kämpfen müssen um ihre Unterkünfte warm zu bekommen und sich warme Mahlzeiten zu kochen“.
Im Nahen Osten müssen sich die Geflüchteten aus Syrien und dem Irak erneut mit extremer Kälte und Schneestürmen auseinandersetzen, für viele von ihnen sei dies der zwölfte Winter auf der Flucht, schreibt das UN-Flüchtlingshilfswerk. Das Hilfswerk schätzt, dass 3,4 Millionen Menschen aus Syrien und dem Irak sowie Binnenflüchtlinge in Syrien, Libanon, Jordanien und Ägypten im kommenden Winter auf Hilfe angewiesen sind.
Extreme Armut
Im Libanon leben neun von zehn syrischen Geflüchteten bereits jetzt in extremer Armut und seien gezwungen, ihre Ausgaben für Essen und medizinische Hilfe einzuschränken. Um grundlegende Bedürfnisse zu befriedigen bleibe ihnen oft nichts anderes übrig, als sich zu verschulden. Hintergrund ist die schwere ökonomische Krise im Libanon, die viele Menschen an den Rand der Existenz bringt.
Millionen von Menschen in der Ukraine seien aus ihrem Heim vertrieben worden durch den Krieg und sähen sich einem Winter gegenüber in Notunterkünften oder zerstörten Gebäuden, die sie nicht vor der Kälte schützen könnten – mit unterbrochener Energiezufuhr, Heizung und Wasserversorgung und ohne Lebensunterhalt.
In Afghanistan, wo die Wintertemperaturen leicht auf minus 25 Grad fallen können, seien ebenfalls viele vertriebene und vom Konflikt betroffene Familien ungeschützt den Elementen ausgesetzt. Hinzukomme, dass dem Winter ein ökonomischer Verfall vorausgehe sowie ein Erdbeben vor einigen Monaten in den südöstlichen Provinzen Paktika und Kost, bei dem Tausende von Menschen Verlust und Zerstörung ihres Heims zu beklagen hatten.
Trotz dieses gestiegenen Bedarfs an humanitärer Hilfe seien die Aussichten auf eine bessere Ausstattung der Hilfsprogramme trübe, betont das Hilfswerk in seiner Pressemitteilung. Kürzungen hätten UNHCR schon gezwungen, Programme in einzelnen Ländern einzuschränken.
END/ung/nna
Bericht-Nr.: 221128-05DE Datum: 28. November 2022
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