Nachrichtenbeitrag

Waldorfschulen in Neuseeland kamen beim Erdbeben glimpflich davon

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Von NNA-Korrespondentin Vee Noble

Nach dem massiven Erdbeben vor 10 Tagen sind die Waldorfschulen dankbar, dass sie verhältnismäßig wenig Schaden erlitten haben – im Gegensatz zu 2011. Der biodynamische Hof Milmore Downs kam jedoch nicht so glimpflich davon.

Erneut sind die Bewohner von Neuseeland durch ein schweres Erdbeben aus ihrem Alltag gerissen worden – das letzte Mal war dies 2011 der Fall. Auch die Rudolf Steiner Schule in Christchurch war damals schwer betroffen. Die NNA-Korrespondentin für den Südpazifikraum Vee Noble hat sich bei den anthroposophischen Einrichtungen in Neuseeland umgehört, wie es ihnen dieses Mal gegangen ist.

CHRISTCHURCH (NNA) – Um 12.02 Uhr morgens am 14. November erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,8 die beiden neuseeländischen Inseln, das Zentrum lag in Leithfield auf der südlichen Insel. Erhebliche Schäden wurden angerichtet und die Menschen mussten aufgrund der folgenden Tsunami-Warnung fluchtartig ihre Betten verlassen.

Der größte Schaden entstand im Touristenzentrum Kaikoura, wo auch zwei Tote zu beklagen waren. Es ist immer noch komplet von der Außenwelt abgeschnitten. Das Erdbeben und die immer noch anhaltenden Nachbeben erschüttern die Menschen von Christchurch bis Wellington.

Die Motueka Waldorfschule überprüfte die Standsicherheit aller Gebäude und hatte Glück – es gab keine offensichtlichen Beschädigungen und die Schule konnte am Dienstag wieder öffnen. Zwar wurden verschiedene potenzielle Gefahrenpunkte bei anhaltenden Erschütterungen ausfindig gemacht, aber sie konnten alle gesichert werden. Warwick Sandler vom Lehrerkollegium bestätigte, dass alle wohlauf sind.

Längstes Beben

Die Bewohner von Christchurch und anderen Teilen der Canterbury Provinz wurden durch das erneute Beben an die verheerenden Verwüstungen 2011 erinnert, von denen sie sich noch nicht erholt haben.

Thomas Protector von der Christchurch Rudolf Steiner Schule berichtete NNA: „Wir wurden um 12.02 an diesem Montag geweckt und es war das längste Beben, an das ich mich erinnern kann, es war sogar noch schlimmer als 2011. Wir waren sehr beunruhigt, es ging so ein starker Ruck durch das ganze Gebäude – das waren die Auswirkungen des enormen Bebens in Kaikoura mit der Stärke von 7,8.

Um zwei Uhr waren dann die meisten Bewohner in New Brighton evakuiert. Wir haben die Schule geschlossen, um sie am nächsten Tag genauer untersuchen zu können. Alles war in Ordnung. Außer dem Schrecken der in der Erinnerung an die mindestens 16.000 Nachbeben seit dem letzten Erdbeben liegt, gab es keine Auswirkungen auf die Kinder oder die Mitarbeiter und Eltern“.

Was sich in Kaikoura ereignet habe, sei ganz tragisch, fügte Proctor hinzu. Die Schule erinnere sich noch gut an die Hilfe der internationalen Waldorfschulbewegung, ihre warme und herzliche Anteilnahme beim letzten Erdbeben. „Jetzt sind wir in Christchurch an der Reihe, zu helfen. Wir sammeln Geld, um die Bewohner von Kaikoura zu unterstützen.“.

Schaden

Ian Hendersons Milmore Downs Biodynamic Farm in Nord Canterbury liegt noch näher am Epizentrum des Bebens und ist nicht so glimpflich davon gekommen. Zwei Getreidesilos sind zusammengebrochen im Erdbeben – dies verschärft die Lage der Farm noch, die in den letzten vier Jahren mit extremer Trockenheit zu kämpfen hatte.

Auch die Hauptstadt Wellington erlitt große Schäden an ihren Gebäuden während des Bebens und durch die Regenmassen, die sich nach dem Erdbeben über die Stadt ergossen haben. Raphael House School, eine integrierte Waldorfschule, die auch Schüler mit besonderem Föderbedarf beschult, blieb zum Glück unbeschädigt.

Viele Familien sind durch das Beben und die Nachbeben traumatisiert. Die Resilienz und Hilfsbereitschaft der Neuseeländer ist immer wieder offensichtlich in diesen Zeiten der Naturkatastrophe. Auch die anthroposophische Bewegung und die Waldorfschulen tragen ihren Teil dazu bei in einer Zeit in der Neuseeland leider erneut seinem Spitznamen der „Shaky Islands“ treu geblieben ist.

END/nna/vn/ung

Bericht-Nr.: 161124-05DE Datum: 24. November 2016

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Der aufgerissene Highway One in den Hunderlee Hügeln zwischen Christchurch und Kaikoura macht die Straße unpassierbar.<br>Foto: Nigel Spiers / Shutterstock.com