Nachrichtenbeitrag

Volkskrankheiten durch mehr Vorsorge begegnen

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Von NNA Mitarbeiter

Ein Expertenkongress in Berlin hat mehr Prävention und Gesundheitsförderung im Alltag verlangt. Vorsorge könne entscheidend dazu Beitragen, chronische Volksleiden zu verhindern.

BERLIN (NNA) – Durch Prävention und mehr Gesundheitsförderung im Alltag der Bürger können chronische Volksleiden positiv beeinflusst werden oder treten gar nicht erst auf. Dies war das Fazit eines Expertenkongresses in Berlin.

300 Besucher waren auf Einladung der BARMER GEK, des Kneipp-Bundes e.V. und von DAMiD, dem Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland zur Tagung mit dem Titel „Zukunft Prävention – Neue Strategien zur Prävention chronischer Erkrankungen“ gekommen.

Vorsorge kann entscheidend dazu beitragen, dass bei Millionen Menschen chronische Volksleiden wie Herz-Kreislauf-Probleme und Diabetes Typ 2 einen schwächeren Verlauf nehmen oder gar nicht erst eintreten. Ein Gesetz dazu wurde von der Bundesregierung im vergangenen Jahr verabschiedet, das unter anderem mehr Vorsorge in Schule, Kita und Betrieb vorsieht.

„Das Präventionsgesetz wirkt. Vorsorge ist und bleibt aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. In der nächsten Legislaturperiode sollten die Weichen gestellt werden, um weitere Akteure stärker in die finanzielle Verantwortung einzubinden“, sagt Dr. Christoph Straub, Vorstandvorsitzender der BARMER GEK.

In diesem Zusammenhang spricht sich Straub für mehr Engagement für gesündere Nahrungsmittel aus. Denn eine ausgewogene Ernährung ist ein zentraler Bestandteil, um Volksleiden vorzubeugen. „Wir müssen mehr denn je nachhaltige Konzepte und Strategien entwickeln, damit gesundes Essen auf den Tisch kommt. Daher ist es wichtig, bereits in der Kita und der Schule beispielsweise weniger salz- und zuckerreiche Ernährung anzubieten“, so Straub.

Größere Beteiligung

Für den Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD) liegt in der stärkeren Berücksichtigung der Prävention zugleich die Chance, die Patientinnen und Patienten stärker im Gesundheitswesen einzubinden, so dessen Vorstandsmitglied Dr. Stefan Schmidt-Troschke: „Krankheiten, die die Menschen oft lebenslang begleiten, steigen deutlich an. Rund 30 bis 40 Prozent der Deutschen berichten über chronisches Kranksein. Die Prävention vieler dieser Krankheiten ist nur möglich innerhalb der Lebens-, Bildungs- und Arbeitswelten. Einfache Lösungen greifen zu kurz und verschlingen Ressourcen, die dringend gebraucht werden. Wenn wir wirklich vorankommen wollen in der Prävention, so geht es auch um eine Stärkung der zivilgesellschaftlichen Potenziale. Wir müssen Menschen aktiver herausfordern, die Gestaltung ihrer Lebensbedingungen selbst in die Hand zu nehmen, so dass die Betroffenen zu Beteiligten werden.“

„Durch die verbesserten Lebensbedingungen und die demografische Entwicklung hat sich auch das Krankheitspanorama verändert“, betonte Marion Caspers-Merk, Präsidentin des Kneipp-Bundes. So seien circa 80 Prozent der europäischen Krankheitslast durch chronisch-degenerative Erkrankungen verursacht. „Diese Volks- oder Zivilisationskrankheiten sind oft sehr kostenintensiv und belasten unser Gesundheitssystem“, so die ehemalige Staatssekretärin des Bundesgesundheitsministeriums.

„Mit den Kneippschen Naturheilverfahren haben wir ein hervorragendes Konzept, das nachhaltig und kostengünstig in sämt­liche Lebens- und Arbeitswelten implementierbar ist“, erklärte Caspers-Merk. Ein Leben nach Kneipp könne den Ausbruch chronischer Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes Typ 2, verhindern, hinauszögern oder den Verlauf abflachen. „Wir müssen die Umsetzung in der Praxis weiter stärken. Dazu gehört vor allem Aufklärungsarbeit, Fachwissen und Informationsweitergabe“.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 161202-02DE Datum: 2. Dezember 2016

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300 Expert/innen diskutierten "Zukunft Prävention - neue Strategien zur Prävention chronischer Erkrankungen" in Berlin.<br>Foto: DAMiD