Nachrichtenbeitrag

taz-Seminar bringt türkische und armenische JournalistInnen zusammen

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Von NNA Mitarbeiter

BERLIN (NNA) – „Erinnerungskulturen“ heißt ein Seminar der taz Panter Stiftung vom 11. bis zum 19. April 2015 mit 16 jungen JournalistInnen aus Armenien und der Türkei. Anlass für das Projekt ist der 100. Jahrestag des Genozids der Türken an den Armeniern am 24.April.

Die taz Panter Stiftung will – wie sie in einer Mitteilung schreibt – die JournalistInnen beider Länder über das in der Türkei immer noch weitgehend tabuisierte Thema des Genozids ins Gespräch bringen. „Wir glauben, dass ein derartiges Projekt einen wertvollen Beitrag leistet, um gegenseitiges Verständnis sowie einen Versöhnungsprozess zu befördern“, betont die Stiftung.

Schwierige Geschichte

Durch Exkursionen an historische Orte sowie Treffen mit kompetenten Gesprächspartnern soll den Teilnehmern auch ein Eindruck davon vermittelt werden, wie Deutschland mit seiner eigenen schwierigen Geschichte umgeht. Zudem ist geplant, eine Sonderbeilage mit Artikeln der TeilnehmerInnen zu dem Thema 100 Jahre Genozid aus türkischer und armenischer Sicht in der taz zu veröffentlichen.

Geschätzt zwischen 300.000 und 1,5 Millionen Menschen wurden vor 100 Jahren Opfer des Genozids, der für die Armenier ein zentraler Referenzpunkt in ihrer Geschichte ist. Die Türkei weigere sich bis heute, den Genozid als solchen anzuerkennen, betont die Panter Stiftung . Deshalb sei das Verhältnis zwischen Ankara und Jerewan nach wie vor extrem angespannt.

Das zeige sich unter anderem daran, dass die Grenze zwischen beiden Staaten geschlossen ist. Dabei wäre deren Öffnung besonders für Armenien wichtig, um die krisengeschüttelte Wirtschaft des Landes anzukurbeln.

Noch Spenden nötig

Für den Workshop hatten sich knapp 50 Interessierte beworben. Die türkischen TeilnehmerInnen kommen fast alle aus Istanbul. Unter den jungen armenischen JournalistInnen ist auch ein Vertreter aus Nagornij Karabach – jene zwischen Armenien und Aserbaidschan umstrittene Region, um die die beiden Staaten in den 90er Jahren Krieg führten.

Das Seminar wird unter anderem von der Leiterin der taz-Auslandsredaktion, Barbara Oertel, sowie dem ehemaligen armenischen Stipendiaten der taz Panter Stiftung, Tigran Petrosyan, betreut. Nach einem ersten Aufruf an StifterInnen und taz-GenossInnen, dieses Vorhaben finanziell zu unterstützen, sind 9.000 Euro eingegangen. Die ZEITstiftung steuert 2.000 Euro bei.

Die vorhandenen Mittel reichen nach Angaben der Stiftung noch nicht aus, um alle Ausgaben abzudecken, deswegen wird um weitere Spenden gebeten (siehe unten).

END/nna/ung

Konto: taz Panter Stiftung, GLS-Bank Bochum, BIC GENODEM1GLS, IBAN DE 9743 0609 6711 0371 5900

Bericht-Nr.: 150412-03DE Datum: 12. April 2015

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Die ewige Flamme brennt im Genozid-Denkmal in Jerewan. Das taz-Seminar mit jungen Journalisten aus Armenien und der Türkei will das noch weitgehend tabuisierte Thema des Genozids ins Gespräch bringen und gegenseitiges Verständnis sowie einen Versöhnungsprozess zu befördern.<br>Foto: Shutterstock / juliasimages