Nachrichtenbeitrag

Stuttgart-21-Gegner wollen auch nach Bahnbeschluss weiter kämpfen

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Von NNA Mitarbeiter

STUTTGART (NNA) – Die Entscheidung des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn, das umstrittene Projekt Stuttgart 21 weiterzubauen, dient aus der Sicht der Stuttgart-21-Gegner vor allem dazu, das Gesicht zu wahren und hat wenig mit den Fakten zu tun. Die Fraktionsgemeinschaft von SÖS (Stuttgart Ökologisch Sozial) und LINKE im Stuttgarter Stadtrat kündigte eine Fortsetzung des Widerstands gegen das Großprojekt an.

Es gebe keine Garantie dafür, dass die aktuell zugegebenen Kosten von 6,8 Mrd. Euro das Ende der Fahnenstange seien, betont Hannes Rockenbauch, der Fraktionsvorsitzender der Fraktionsgemeinschaft im Stuttgarter Stadtparlament in einer Pressemitteilung. Da das Projekt weder fertig geplant sei noch genehmigt, spreche alles dafür, dass Stuttgart 21 noch viel teurer werde. Für die LINKE warf Stadtrat Thomas Adler den Verantwortlichen vor, mit der Entscheidung Fakten zu schaffen und hinterher die Steuerzahler per Gerichtsentscheid zu Mitfinanzierung und Haftung zu zwingen. Dies offenbare ein „bedenkliches Demokratieverständnis von Bahn und Bundeskanzlerin.“

Fakt sei, dass ohne Planung und Genehmigung alle Kosten nur Schätzungen seien. Die Kosten großer Bauprojekte „explodieren erst im Bau“. Stuttgart 21 bleibe ein „Milliardenloch“ und der Steuerzahler müsse sich darauf einstellen, dieses Loch zu stopfen. Für den Steuerzahler hätte sich ein Ausstieg allemal gelohnt. „Für S 21 ist noch kein einziger Meter Tunnel gebohrt“, meinte Adler.

Inzwischen sei die Mehrheit der Bürger gegen das Projekt, betonte Rockenbauch in der Erklärung. Der Widerstand werde daher auf juristischer Ebene, mit Demonstrationen und friedlichem, zivilem Ungehorsam weiter gehen, „bis das Projekt Stuttgart 21 beerdigt ist.“

Auch der frühere Bahnmanager und dezidierte Stuttgart-21-Gegner Prof. Dipl.-Ing. Karl-Dieter Bodack ist überzeugt davon, dass das Projekt trotz Beschluss zum Weiterbau scheitern wird: „Je später desto teurer“, heißt es in seiner in Stuttgart verbreiteten Stellungnahme. Bodack sieht die Planer der DB AG, die „gravierendste Probleme auch jetzt nicht lösen können, das Eisenbahnbundesamt, das unzumutbare Genehmigungen bislang verweigert sowie Staatsanwälte und Gerichte, die über Strafanzeigen entscheiden müssen, Redakteure und Journalisten, die mehr und mehr Lügengebäude entlarven“ als Wegbereiter dieses Scheiterns. Mit den anderen Stuttgart-21-Gegnern teile er die Auffassung und „gemeinsame Zuversicht, dass das Wahre und das Rechte auf Dauer nicht unterdrückt werden können“, heißt es in der Erklärung abschließend.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 130315-01DE Datum: 15. März 2013

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