Nachrichtenbeitrag
Qualifizierung von Arbeitskräften wird immer wichtiger
Gering qualifizerte Arbeitskräfte haben zunhemend weniger Chancen auf dem Arbeitsmarkt konstatiert das Institut der Deutschen Wirtschaft. Lebenslanges lernen ist deshalb längst “konkrete betriebliche Realität“.
KÖLN (NNA) – Die Chancen gering qualifizierter Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland nehmen weiter ab. Dies geht aus einer Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hervor.
Der Anteil der Arbeitslosen unter den Geringqualifizierten – unabhängig von Alter, Geschlecht und ethnischer Herkunft – war danach 2012 fast viermal so hoch wie bei Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung und beinahe achtmal höher als bei Akademikern/innen. Einfache Arbeitstätigkeiten seien zwar vorhanden, aber in immer reduzierterem Ausmaß und verbunden mit geringeren Chancen auf dem Arbeitsmarkt, betont das IW.
Die Beschäftigungschancen für Personen, die lediglich einfache Tätigkeiten ausführen können, konzentrieren sich auf wenige Branchen. Aktuell finden sich die höchsten Anteile an Personen ohne Berufsabschluss in der Berufsgruppe der Hilfsarbeiter/innen ( 51,8%), bei den Reinigungs- und Entsorgungsberufen (46,3%), den Montierern/innen und Metallberufen (39,7%), dem Bauhilfsarbeitern/innen (39,5%), den Köchen/innen, den Warenprüfern/innen (36,6%) sowie bei den Hotel- und Gaststättenberufen (36,6%).
Keine echten Chancen
Nur etwa jedes vierte Unternehmen sieht – mit Einschränkungen – Beschäftigungsperspektiven für Erwerbspersonen ohne berufliche Qualifikation. Trotz drohendem Fachkräftemangel seien die Unternehmen offensichtlich nicht bereit, Personen einzustellen, die keine Berufsausbildung aufweisen. Denn drei von vier Unternehmen werden sich künftig ausschließlich auf die Rekrutierung von Fachkräften konzentrieren, wie das IW erfragt hat.
„Ausreichende fachliche Qualifikationen der Mitarbeiter/innen sind Voraussetzung für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen“, wird betont.
Auch die Tatsache, dass die Zahl der Fachkräfte rückläufig ist in Deutschland, erhöht die Chancen für gering qualifizierte Arbeitnehmer nicht wirklich: Nur rund 30 Prozent der befragten Unternehmen waren bereit, Geringqualifizierte statt Fachkräften eine Chance zu geben, wenn diese nicht gefunden werden können.
Lebenslanges lernen
Für die Erwerbstätigen ohne berufliche Qualifikationen bedeute das, „dass auch sie sich den gestiegenen Anforderungen kontinuierlich anpassen müssen“, betont das IW. Lebenslanges Lernen sei deshalb „kein inhaltsleeres Schlagwort, sondern längst konkrete betriebliche Realität“.
Lernfähigkeit und Lernbereitschaft gehörten zu den grundlegenden Voraussetzungen, um die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten, die materielle Existenz sichern und ein erfülltes Berufsleben führen zu können.
Das Projekt Alphagrund bietet unter Federführung des IW Grundbildungsangebote für Beschäftigte in Unternehmen in acht Bundesländern an.
END/nna/ung
Quelle:
www.alphagrund-projekt.de/fakten/arbeitsplatzbezogene-grundbildung.html
Befragung von 1.114 Unternehmen zum Jahresende 2010. Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Bericht-Nr.: 160604-02DE Datum: 4. Juni 2016
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