Nachrichtenbeitrag

Patienten sollen bei Qualitätsentwicklung im Krankenhaus mitreden dürfen

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Von NNA Mitarbeiter

BERLIN (NNA) – Der Dachverband der Anthroposophischen Medizin in Deutschland (DAMiD) hat die Bundesregierung aufgefordert, im geplanten Krankenhausstrukturgesetz mit einer patientengerechten Versorgung Ernst zu machen und die Patienten an der Qualitätsentwicklung der Krankenhäuser zu beteiligen.

Eine „qualitativ hochwertige und patientengerechte Versorgung“ sei nach dem Willen der Bundesregierung ein Ziel im vor kurzem vorgelegten Krankenhausstrukturgesetz. „Wir nehmen die Bundesregierung beim Wort. Das heißt konkret, dass die Entwicklung von Qualitätszielen- und indikatoren nicht nur in der Hand von ExpertInnen der wissenschaftlichen Fachgesellschaften liegen darf. Die PatientInnen müssen gleichberechtigt beteiligt werden“, fordert Dr. med. Matthias Girke, Vorstandsmitglied im Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland.

Konkret empfiehlt die Anthroposophische Medizin, dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vorzugeben, dass eigene  Indikatoren für die Qualität aus Sicht der Patienten entwickelt werden und den Patientenvertretern dafür ein Stimmrecht einzuräumen: „Darüber hinaus halten wir es für sinnvoll, bundesweit Patientenfürsprecher an jedem Krankenhaus zu installieren und diese Fürsprecher in die Qualitätsentwicklung vor Ort einzubeziehen“, so Girke weiter.

Qualitätsfragen

Die Vertreter des Dachverbandes Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD) und des Verbandes Anthroposophischer Kliniken haben ihre Position auch bei der Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestages Anfang September vertreten.

Mit dem vorliegenden Gesetzesentwurf soll ein Qualitätswettbewerb zwischen den Kliniken initiiert werden. Allerdings gebe es noch keine inhaltlichen Aussagen dazu, wie diese Qualität definiert werden solle und welche Indikatoren gültig sein werden, betont DAMiD. Bisher sieht der Gesetzesentwurf zur Patientenbeteiligung noch keinerlei Regelungen vor. Damit werde eine wichtige Chance vergeben, die Patienten in die überfällige Diskussion um die Qualität der medizinischen Versorgung endlich stärker einzubinden.

Diese Perspektive wird, wie DAMiD hervorhebt im internationalen Kontext zunehmend berücksichtigt. So werden in zahlreichen Ländern Aspekte wie Respekt vor den Bedürfnissen, Werten und Präferenzen der Patienten, partizipative Entscheidungsfindung, Kommunikation auf Augenhöhe, Zugang zu allen patientenbezogenen Informationen, Einbeziehung von Angehörigen etc. längst stärker in die Qualitätsdiskussion einbezogen.

Mehr als Lippenbekenntnis nötig

„Soll die Entwicklung einer ‚patientengerechten Versorgung‘ kein reines Lippenbekenntnis bleiben, müssen die Patienten an dieser Debatte beteiligt werden. Erst wenn ihre Präferenzen berücksichtigt werden, wird es gelingen, eine sinnvolle Definition von Qualität für die medizinische Versorgung zu etablieren“, fasst Peter Zimmermann vom Verband Anthroposophischer Kliniken die Forderung der Anthroposophischen Medizin zusammen.

Der DAMiD repräsentiert die Anthroposophische Medizin in allen gesellschaftlichen Bereichen des deutschen Gesundheitswesens. Als Dachorganisation vertritt der Verband die übergeordneten Belange und Interessen seiner 16 Mitglieder. Mitgliedsorganisationen sind Berufsverbände, Klinikverband, gemeinnützige Altenhilfe, Behindertenhilfe sowie die Hersteller Anthroposophischer Arzneimittel.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 151004-03DE Datum: 4. Oktober 2015

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