Nachrichtenbeitrag

Neues Graduiertenkolleg bietet Stipendien zur Waldorfpädagogik

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Von NNA Mitarbeiter

ALFTER /DARMSTADT/STUTTGART (NNA) – Die systematische Erforschung und Weiterentwicklung der Waldorfpädagogik in Theorie und Praxis ist das Anliegen eines Graduiertenkollegs, das jetzt an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter/Bonn ins Leben gerufen worden ist.

Das umfassende Forschungs- und Qualifizierungsprogramm ermöglicht bis zu zehn Promotionsstipendien für einen Zeitraum von drei Jahren. Es wird von der Software AG-Stiftung, der Pädagogischen Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen und der Hans Stockmar GmbH mit einer Fördersumme von zwei Millionen Euro unterstützt.

Das Kolleg unterstützt Forschungsvorhaben, die „Entwicklungsimpulse für die Pädagogik allgemein und im Besonderen für die Waldorfpädagogik erwarten lassen“, schreibt die Alanus Hochschule dazu in ihrer Pressemitteilung. Ab Herbst 2015 werden die ersten Stipendien ausgeschrieben

Meilenstein

Prof. Jost Schieren, Hochschullehrer für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Waldorfpädagogik an der Alanus Hochschule, wird das Graduiertenkolleg leiten. Er wertet seine Einrichtung als „Meilenstein auf dem Weg der wissenschaftlichen Etablierung der Waldorfpädagogik“. National wie international stehe die systematische Erforschung und innovative Weiterentwicklung der Waldorfpädagogik noch aus, hierzu soll das Graduiertenkolleg einen wichtigen Beitrag leisten.

Besonderes Augenmerk soll darauf gelegt werden, dass die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Pädagogik Rudolf Steiners in einem kritischen Diskurs in der Erziehungswissenschaft und angrenzenden wissenschaftlichen Gebieten stattfindet, fügt Schieren hinzu, der auch den Fachbereich Bildungswissenschaft an der Alanus Hochschule leitet.

Ein Akzent des Programms liegt in der engen Anbindung an die Anforderungen der waldorfpädagogischen Praxis. Ergänzend dazu sollen Forschungsergebnisse unmittelbar in die Hochschullehre sowie in die Praxis an waldorfpädagogischen Institutionen einfließen.

Akademische Auseinandersetzung

Kooperationen mit Universitäten und einschlägigen Institutionen weltweit sollen die Auseinandersetzung mit der internationalen Entwicklung der Waldorfpädagogik fördern. Nachwuchswissenschaftler, die für ein Promotionsstipendium ausgewählt werden, erwartet ein umfassendes Programm aus Seminaren, Kolloquien, Fachtagungen und intensiver Betreuung sowie eine eigens für das Kolleg eingerichtete Bibliothek.

 „Wir haben das Projekt ins Leben gerufen, um die akademische Auseinandersetzung mit der Waldorfpädagogik und insbesondere die Forschung  zu fördern“, betont Achim Grenz aus dem Vorstand der Software AG-Stiftung.

Christian Boettger, Geschäftsführer der Pädagogischen Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen ergänzt: „Die Pädagogische Forschungsstelle wird von den Schulen finanziert, die ein genuines Interesse daran haben, dass die Waldorfpädagogik beforscht wird und sich zeitgemäß weiterentwickelt“. Nur so könne die Waldorfpädagogik einen angemessenen Stellenwert in der Gesellschaft erhalten.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 150727-02DE Datum: 27. Juli 2015

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Prof. Jost Schieren, Leiter des neuen Graduiertenkollegs