Nachrichtenbeitrag
Neue Strategie der WHO gegenüber Komplementärmedizin
Es soll eine Neufassung der Strategie im Umgang mit traditioneller und komplementärer Medizin der Weltgesundheitsorganisation erarbeite werden. Organisationen aus diesem Bereich sollen einbezogen werden.
GENF (NNA) – Die Weltgesundheitsorganisation will eine neue Strategie im Umgang mit traditioneller und komplementärer Medizin entwickeln. Dabei sollen auch Organisationen aus diesem Medizinbereich einbezogen werden.
Dies geht aus einem Dokumentenentwurf hervor, den der Exekutivrat der WHO auf seiner 152. Sitzung am 7. Februar in Genf verabschiedet hat, wie die Internationale Vereinigung Anthroposophischer Ärztegesellschaften IVAA mitteilte.
Durch diesen Entwurf wird die gegenwärtige Traditional Medicine Strategy der WHO bis 2025 verlängert, in der Zwischenzeit soll eine Neufassung erarbeitet werden. Der Entwurf des Exekutivrats soll im Mai 2023 von der Weltgesundheitsversammlung verabschiedet werden.
„Die Beteiligung von Organisationen wie z.B. TCIH ist ein wichtiges Ergebnis dieser Beratungen,“ betonte Dr. Tido von Schoen Angerer, der Sprecher der IVAA.
Die TCIH Declaration (People’s Declatarion for Traditional, Complementary and Integrative Healthcare) ist ein internationals Netzwerk von 270 Organisationen von Professionellen, Patienten und Forschungsinstituten, der auch die IVAA angehört.
Das Vorhaben geht zurück auf eine Initiative der Länder Bangladesh, China, Eswatinie (früher Swasiland), Indien, Indonesien, Japan, Malaysia, Nicaragua, Südkorea, Singapour, Südafrika, Thailand und Türkei. „Traditionelle und komplementäre Medizin zu integrieren eröffnet ein großes Potenzial und viele Möglichkeiten, ein resilienteres und nachhaltiges Gesundheitssystem zu etablieren“, betont z.B. Malaysia, eines der 34 Mitglieder des Exekutivrats der WHO.
Prioritäten
Die neue Strategie der WHO sollte Integration, Forschung, Regeln für Ärzte und Produkte sowie dem Beitrag zur allgemeinen Gesundheitsversorgung Priorität einräumen, betont dazu Knowledge Ecology International, eine der unterstützenden Organisationen von TCIH in ihrer Erklärung vor dem Exekutivrat.
TCIH repräsentiert eine weltweite Community von Nutzern und Ärzten der traditionellen, integrativen und komplementären Medizin. Ihre Vision besteht darin, dass alle Menschen Zugang zu dieser Medizin haben und sie voll in die nationalen Gesundheitssysteme integiert ist.
Im Gegensatz zu den deutschsprachigen Ländern, in denen Interessengruppen die Corona-Pandemie zu einer Kampagne gegen die Naturmedizin benutzt haben, wurden die Methoden der traditionellen, integrativen und komplementären Medizin in anderen Teilen der Welt durchaus in die Behandlung der Covidpatienten einbezogen. Dies wurde z.B. beim Internationalen Kongress „Hope, Resilience and Healing in the Covid-19-Era“ der Academy of Integrative Health & Medicine (AIHM) La Jolla in Kalifornien im Mai 2021 deutlich. (NNA berichtete)
END/nna/ung
Bericht-Nr.: 230317-03DE Datum: 17. März 2023
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