Nachrichtenbeitrag

Nachhaltigkeitsstandard ZNU soll Verbraucher überzeugen

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Von NNA Mitarbeiter

Die Universität Witten-Herdecke will für mehr Nachhaltigkeit im Handel sorgen. Dazu hat sie mit dem TÜV Rheinland Cert einen händler- und herstellerübergreifenden Standard entwickelt.

WITTEN-HERDECKE (NNA) – An der Universität Witten/Herdecke (UWH) ist zusammen mit dem TÜV Rheinland Cert ein händler- und herstellerübergreifender Standard entwickelt worden, der für mehr Nachhaltigkeit im Handel sorgen soll. Der ZNU-Standard Nachhaltiger WirtschaftenFood zeichne sich durch Ganzheitlichkeit und Praxisnähe aus, schreibt die UWH dazu.

Ursprünglich zur Vereinfachung der Hersteller/Handel-Beziehung entwickelt, soll der ZNU-Ansatz nun auch den Verbrauchern näher gebracht werden. Bio, FairTrade und vergleichbar gekennzeichnete Produkte wachsen zwar kontinuierlich in ihrer Anzahl, aber sie machen nach wie vor nur ein paar Prozent der zum Teil mehr als 30.000 Artikel der Vollsortimenter oder der 1.000 – 1.500 Artikel bei den Discountern aus, ihr Schwerpunkt liegt dabei auf den Bereichen Kaffee, Tee, Schokolade oder Obst und Gemüse. Mit dem ZNU-Modell möchten dessen Erfinder Nachhaltigkeitsaktivitäten der Hersteller dem Kunden nahe bringen.

Ob ein Produkt als nachhaltiger wahrgenommen werde, hänge in großem Maße davon ab, ob der Hersteller ein gutes und glaubwürdiges Nachhaltigkeitsimage hat. Erste Tests bestätigten diese Einschätzung und zeigten überdurchschnittliche Erfolge bei gut gemachten Auftritten mit innovativen Kommunikationskonzepten, die die spezifischen Nachhaltigkeitsaspekte individuell aufgreifen. Hier werde das ZNU in den nächsten Jahren weitere geeignete Marketing-Maßnahmen erforschen.

Reichweite

Viele namhafte Unternehmen wie Bahlsen, die Bitburger Braugruppe, Ritter Sport, Develey oder Söbbeke nutzen nach Angaben der UWH den Standard mittlerweile zur Weiterentwicklung ihrer bestehenden Managementsysteme in Richtung Nachhaltigkeit. Dabei decke der Standard inhaltlich die zentralen Aspekten aus den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Soziales ab und biete den Herstellerunternehmen ein überschaubares Managementinstrument, das die bisher geleisteten Nachhaltigkeitsaktivitäten bündelt und systematisiert und somit nachhaltige Prozesse und Produkte systematisch fördert.

Um die Wirksamkeit und Reichweite des ZNU-Standards Nachhaltiger Wirtschaften weiter zu erhöhen, wird das ZNU-Managementsystem in Zukunft sowohl für alle Unternehmen der Wertschöpfungskette Food (z. B. Handel, Logistik, Verpackungshersteller, Landwirte), als auch für Unternehmen benachbarter Branchen (z. B. Kosmetik, Health-Care, Konsumgüter, Außer-Haus) anwendbar und zertifizierbar sein. Die Möglichkeit einer Verbundzertifizierung rundet das System ab.

Branchenspezifischen Herausforderungen wie etwa Kinderarbeit bei Schokolade oder Tierversuche bei Kosmetika werde in der neuen Revisionsfassung durch entsprechende Leitfäden ebenso Rechnung getragen wie übergeordneten und globalen Anforderungen der Sustainable Development Goals (SDG) – den globalen Nachhaltigkeitszielen der UNO. Bei der Entwicklung der konkreten Leitfäden setzt das ZNU auf innovative Unternehmen und engagierte Fachverbände, die eingeladen sind, das ZNU-Modell auf ihre Branche anzuwenden.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 161124-02DE Datum: 24. November 2016

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