Nachrichtenbeitrag

Lernen, auf sich selbst zu schauen: Mbagathi Workshops boten Fortbildung für Waldorflehrer in Nairobi

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Von NNA-Korrespondentin Teresia Muthoni Gachiri

Ende letzten Jahres hielten die Lehrer der Rudolf Steiner Schule Mbagathi in Nairobi eine Reihe von Workshops, die von Troels Ussing aus Dänemark ermöglicht wurden. NNA Korrespondentin Teresia Muthoni Gachiri berichtet.

NAIROBI (NNA) - Die Workshops basierten auf zahlreichen Themen wie den Jahrsiebtzyklen und der Dreifaltigkeit des Lebens. Am 21.Oktober hatten wir einen gemeinsamen Workshop mit der Nairobi Waldorfschule zum Theama Selbstentwicklung.

Der Tag startete mit einer Einführung über Lebenskräfte, Seelenkräfte und das Ich. Drei einfache Fragen wurden gestellt. Es fiel uns allen sehr schwer, sie zu beantworten. Die Fragen lauteten: Wo bin ich? Was bin ich? Wer bin ich?

Unsere Gruppe erkannte, dass die Frage „Wer bin ich?“ am schwierigsten zu beantworten ist und dass es eine Million Antworten gibt - abhängig von vielen verschiedenen Faktoren. Als wir fortfuhren, wurde klar, dass es ein höheres Ich und ein alltägliches Ich gibt und dass es deswegen nahezu unmöglich ist, die Frage „Wer bin ich?“ zu beantworten.

Wir diskutierten auch über Emotionen im Vergleich zu wahren Gefühlen. Emotionen werden temporär gefühlt und sind voller Feuer, insbesondere wenn sie „zu viel“ werden. Es ist aber möglich, dass sich Emotionen in wahre Gefühle verwandeln.

Nach der Einführung hatten wir eine Teepause gefolgt von etwas Bewegung. Jeder von uns klatschte, stampfte und machte Zählübungen. Nach den Bewegungsübungen sprach Troels Ussing über verschiedene Schritte zur Selbstentwicklung.

Der erste Schritt zur Selbstentwicklung ist Beobachtung. Wir sollten etwas oder jemanden beobachten ohne zu urteilen. Der zweite Schritt ist die Erinnerung, Wir sollten uns in den Eindruck, den wir von der Beobachtung bekommen haben, vertiefen. Der dritte Schritt war die Stille. Hier sollten wir leise sein und versuchen zu „sehen“ was die Beobachtung mit uns macht. Der vierte Schritt war die Nachricht. An diesem Punkt sollten wir uns fragen, welche Nachricht wir von dem, was wir beobachtet haben, bekommen haben.

Diesen Schritten zu folgen ermöglichte uns „aufzuwachen“ und hilft uns, unsere Emotionen in tiefere Gefühle zu verwandeln. Nach diesem Gespräch gingen wir nach draußen um die Natur zu beobachten und versuchten, unterschiedliche Nachrichten aus der Natur zu erhalten.

Die Nachmittagstagung begann mit einem künstlerischen Teil. Mit Kreide zeichneten wir „Bilder der Seele“. Danach hatten wir Diskussionen zu den Tagesthemen. Wir wurden in Gruppen mit fünf oder sechs Personen aufgeteilt. In den Diskussionsrunden wurden viele Fragen deutlich wie z.B. „Kollidieren Höheres und alltägliches Ich?“, „Wie kann man sein eigener Therapeut sein?“ und „Kann sich das Ich ohne Input zu seiner vollen Leistungsfähigkeit entwickeln?“

Es entstanden heiße Debatten zu den Fragen und den gegebenen Antworten. Wir lernten, dass der Kontakt mit unserem höheren Ich bedeutet, sich der göttlichen Welt zu öffnen. Um uns selbst weiterzuentwickeln, müssen wir eine gewisse Dis-ziplin halten. Wir müssen uns selbst mögen und in Frieden mit uns selbst sein. Wir erkannten auch, dass wir ehrlich zu uns sein müssen, wenn wir uns selbst weiterentwickeln wollen und unsere Temperamente und Gefühle verstehen. Wir müssen Herr unserer Gefühle werden. Aus Emotionen lernen wir nichts, aus wahren Gefühlen schon. Wie Emotionen treiben uns wahre Gefühle nicht - aber sie können uns für die Welt öffnen.

END/nna/tmg/lml

Bericht-Nr.: 120124-03DE Datum: 24. Januar 2012

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