Nachrichtenbeitrag
Land Baden-Württemberg zeichnet SEKEM-Gründer aus
STUTTGART/KAIRO (NNA) – Der Gründer der ägyptischen SEKEM-Initiative Ibrahim Abouleish ist vom Land Baden-Württemberg mit der Staufermedaille ausgezeichnet worden. SEKEM sei durch Abouleishs gelebte Vision zum Leuchtturmprojekt geworden, das weltweit Anerkennung finde und Vorbild für andere Länder und deren Entwicklungsprojekte ist, so der Staatssekretär des Landes Baden-Württemberg, Klaus-Peter Murawski.
Abouleish setze sich seit Jahrzehnten in hohem Maße auch ehrenamtlich für Völkerverständigung, Umweltschutz und Nachhaltigkeit ein. Er habe mit der Initiative SEKEM eine Oase in der ägyptischen Wüste geschaffen, in welcher Menschen vieler Nationen und Kulturen auf der Grundlage eines ganzheitlichen Entwicklungsansatzes leben und arbeiten, heißt es in der Urkunde, die Abouleish überreicht wurde.
Darüber hinaus wurde SEKEMs ganzheitliches Engagement gelobt. SEKEM würde bei allen Prozessen die Bedürfnisse der Beteiligten und der Natur berücksichtigen und ein friedliches Zusammenwirken verschiedener Kulturen vorleben.
Abouleish habe als sozial engagierter Unternehmer die deutsch-ägyptischen Beziehungen gestärkt und viele enge freundschaftliche und geschäftliche Kontakte nach Baden-Württemberg aufgebaut.
Die Staufermedaille ist eine persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten für besondere Verdienste um das Land Baden- Württemberg. Die Medaille wurde 1977 erstmals verliehen.
Bedeutung der Wissenschaft
Aus der Arbeit SEKEMs gingen mehrere Fördervereine hervor, welche die Ideen der Initiative und ihrer Menschen in anderen Ländern fruchtbar machen wollen. Der Verein der SEKEM-Freunde Deutschland hat seinen Sitz ebenfalls in Stuttgart und ist seit 1983 in diesem Sinne tätig.
Die SEKEM Initiative hat aus Anlass des Welttags der Wissenschaften im November auf die wichtige Rolle der Wissenschaft in den Schwellenländern hingewiesen: Wissenschaft ist nicht nur etwas für hoch entwickelte Industrienationen, sondern kann gerade in sich entwickelnden Ländern für Individuum und Gesellschaft fruchtbar gemacht werden“, heißt es in einer Mitteilung der Initiative.
Forschung könne die Grundlage für intelligente, umweltfreundliche neue Produkte und ressourcenschonende Geschäfts- und Produktionsmethoden legen. Sie könne auch dabei helfen, gesellschaftliche Umbrüche zu verstehen und zu begleiten. Hier sei auch die Rolle der Bildung zu unterstreichen: „Wenn Bildung und Wissenschaft Hand in Hand gehen, fördern wir einerseits Interesse an der Welt und am anderen, Selbsterkenntnis und die Entfaltung der individuellen Persönlichkeit.
Zugleich stärken wir das Vertrauen einer Gesellschaft, ihre Herausforderungen gemeinsam zu verstehen und zu bewältigen“, betonte SEKEM-Gründer Dr. Ibrahim Abouleish dazu. Er rief dazu auf, Forschung und Bildung in den sich entwickelnden Ländern viel stärker zum Nutzen des Einzelnen und der Gesellschaft einzusetzen. Dies sei auch das Ziel der Heliopolis Universität für nachhaltige Entwicklung in Kairo und der SEKEM Akademie für angewandte Künste und Wissenschaften.
Gezielte Forschung
Seit 2012 widmet sich die Heliopolis Universität für nachhaltige Entwicklung gezielt der Forschung für mehr Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Technik, Landwirtschaft, Pharmazie, Medizin und anderen sozialen Fachbereichen. Rund 800 Studenten lernen und forschen derzeit hier an Themen einer „Wissenschaft der Praxis“. Besonders intensiv beschäftigen sie sich mit der nachhaltigen Landwirtschaft.
Forschung zu Kultivierung, Bodenkrankheiten, Schädlingsbekämpfung, Bewässerungsmethoden oder Energieversorgung werden regelmäßig in Kooperation mit lokalen und internationalen Forschungsinstitutionen durchgeführt. Von besonderem Interesse seien Strategien, die in den Betrieben von SEKEM, aber anderen Firmen eingesetzt werden können.
Die 1977 von Dr. Ibrahim Abouleish gegründeten SEKEM Initiative für nachhaltige Entwicklung und produziert und vermarktet biologische und biodynamische Lebensmittel, Textilien und pflanzliche Arzneimittel in Ägypten und auf internationalen Märkten. 2003 wurde sie mit dem alternativen Nobelpreis, dem Right Livelihood Award ausgezeichnet. Mit einem Teil ihrer Gewinne finanzieren die SEKEM Firmen die Aktivitäten der SEKEM Stiftung für Entwicklung (SDF), die unter anderem Schulen, ein medizinisches Zentrum und eine Forschungsakademie in Ägypten betreibt.
END/nna/nh
Bericht-Nr.: 151218-01DE Datum: 18. Dezember 2015
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