Nachrichtenbeitrag
Künstlerisches Schaffen als gewaltloser Widerstand im KZ
STUTTGART (NNA) - Der jüdische Pianist, Dirigent und Komponist Viktor Ullman (1898- 1944) gehört zu den vom NS-Regime verfolgten und getöteten Musikern. Beim diesjährigen Musikfest Stuttgart wird Ullmans Kammeroper „Kaiser von Atlantis“ konzertant aufgeführt, die er in seiner Zeit im KZ Theresienstadt komponiert hat. Seinen eigenen Stil fand der Komponist, der in der musikgeschichtlichen Literatur als persönlicher Schüler von Arnold Schönberg gilt, durch die Hinwendung zur Anthroposophie Rudolf Steiners.
Ullman wurde 1942 von Prag nach Theresienstadt deportiert und starb 1944 in den Gaskammern von Auschwitz. Dem Grauen des KZ setzte er seine künstlerische Tätigkeit entgegen, er komponierte in Theresienstadt ein Klavierkonzert, eine Slawische Rhapsodie für Orchester, Liederzyklen und zwei Opern. Die meisten Stücke widmete er Kollegen, die vor ihm deportiert worden waren. Das Hauptwerk dieser ungewöhnlichen Schaffensperiode bildet „Der Kaiser von Atlantis“ , eine Parabel auf Adolf Hitler und den von ihm begonnen Krieg. Die Aufführung in Theresienstadt wurde durch die SS verboten. Die Generalprobe konnte jedoch noch stattfinden.
Das Musikfest in Stuttgart steht in diesem Jahr unter dem Motto „Glauben“. Zwei Thementage widmen sich dem „Verfolgten Glauben“. Ullmanns im KZ komponierte Kammeroper bildet den Höhepunkt des Thementages am 10.September im Theaterhaus Stuttgart. Der Dirigent Titus Engel und das Dresdner Ensemble Courage haben das Werk eigens für das Musikfest Stuttgart einstudiert.
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Termin: Montag, 10.September, 20 Uhr 30, Theaterhaus Stuttgart, Verfolgter Glaube II Viktor Ullman: Der Kaiser von Atlantis. Ensemble Courage, Dirigent: Titus Engel. Konzertkarten bei den bekannten Vorverkaufsstellen in Stuttgart oder direkt bei der Bachakademie (Tel. 0711/ 619 21 61)
Bericht-Nr.: 120826-02DE Datum: 26. August 2012
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