Nachrichtenbeitrag

Glutenfreies Essen: Bewusste Ernährung oder Modetrend?

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Von NNA Mitarbeiter

WETTENBERG/GIESSEN (NNA) – Für immer mehr Menschen sind immer weniger Nahrungsmittel eine selbstverständliche Quelle der Ernährung. Was ist daran berechtigt, was nur eine Mode? Und wo beginnt die zwanghafte Essstörung? Informationen zu dieser Frage stellt das neue UBGforum Februar/März 2015 zur Verfügung.

„Ernährungstrends: Viel Wirbel ums Essen“ lautet der Titel der Publikation. Das UGBforum wird als Fachzeitschrift für Gesundheitsförderung vom Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) herausgegeben und kann dort bezogen werden.

In den Artikeln des neuen Hefts geht es z.B. um Allergien und Unverträglichkeiten. Dabei zeigt sich, dass tatsächlich heute mehr Menschen an Allergien gegen bestimmte Lebensmittel leiden. Andererseits wird auch ein sog. Nacebo-Effekt wissenschaftlich belegt. Er besteht darin, dass negative Auswirkungen eines Nahrungsmittels, die erwartet werden, dann auch tatsächlich nach dessen Konsum eintreten. Keine Diät ohne Diagnose, lautet von daher die Empfehlung.

Kritisiert wird von den UGB-Experten auch die Verteufelung einzelner Lebensmittel wie z.B. von Getreide, die jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehre. Sie treten auch Werbeaussagen entgegen, nach denen bestimmte Lebensmittel z.B. weil sie Gluten enthalten, per se gesundheitsschädlich seien. Damit werde der Verbraucher in die Irre geführt.

Weizensensitivität

Unbestritten sei jedoch, dass die Zahl der Menschen gestiegen sei, die an Zöliakie litten, d.h. bei denen Gluten entzündliche Reaktionen im Darm auslöst. Auch die Allergie in Zusammenhang mit Weizen habe zugenommen. Experten wie Prof. Detlef Schuppan von der Universität Mainz und der Harvard Medical School gehen inzwischen darüber hinaus von einer „Weizensensitivität“ aus, die sie aber gar nicht auf das Klebereiweiß Gluten zurückführen.

Die These von Prof. Schuppan und seinen Kollegen geht dahin, dass die sog. Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI) Verursacher dieser Unverträglichkeiten sind. Sie aktivieren das Immunsystem und können von daher Entzündlichkeitsreaktionen auslösen. In modernen Getreidezüchtungen sind sie stärker vertreten als in alten Sorten.

Neue Essstörung

Berichtet wird in dem UGB-Forum auch von einer neuen Form von Essstörungen, die sich um vermeintlich richtiges und gesundes Essen dreht. Orthorexie heißt dieser Zwang zur gesunden Ernährung, bei dem Abweichen von den selbst auferlegten Essregeln Schuldgefühle und Angst auslöst. Sie kann der Einstieg in seelische Störungen wie Depression sein. Gelinge es, auswärts, in normalen Restaurants, bei Einladungen und Parties die dort angebotenen Speisen zu essen?

Der Wunsch nach gesunder Ernährung dürfe nicht zu Einbußen bei der Lebensqualität und zu sozialer Isolation führen, warnt Prof. Ulrich Vorderholzer in seinem Artikel zum Thema.

Der Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) setzt sich seit über 30 Jahren für mehr Gesundheit und Lebensqualität ein, indem er zu einer nachhaltigen Ernährung und einer umweltverträglichen Lebensweise motiviert. Er veranstaltet Tagungen zur Ernährungsthema und bietet sowohl Einzelseminare als auch Ausbildungen dazu an.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 150219-01DE Datum: 19. Februar 2015

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