Nachrichtenbeitrag

„Geld muss zur erneuernden Energie werden“

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Von NNA Mitarbeiter

Die GLS-Bank will mit effizienzsteigerndem organisatorischem Umbau und weiteren sozialwirksamen Massnahmen im Geldgeschäft den Herausforderungen im Bankwesen begegnen. Dazu erneut zweistelliges Wachstum.

BOCHUM/FRANKFURT (NNA) – Mit einem erweiterten Vorstand, effizienteren Geschäftsprozessen sowie einer besseren Vernetzung zugunsten sozial-ökologischer Geldgeschäfte will die Bochumer GLS-Bank auf die einschneidenden Herausforderungen im Bankwesen reagieren. Erneut hatte die Bank 2015 mit 14,7% ein zweistelliges Wachstum ihres Geschäftsvolumens zu verzeichnen, wurde bei der Jahrespressekonferenz in Bochum deutlich.

Vor den Journalisten forderte GLS-Vorstandssprecher Thomas Jorberg einen Ausstieg des Bankwesens aus rein renditegetriebenen Geschäften: „Geld muss zur erneuernden Energie werden und in die Realwirtschaft fließen“, betonte er. Eine Erhöhung des Zinsniveaus in Europa hält Jorberg in den nächsten Jahren für nicht wahrscheinlich angesichts des weltweiten Überangebots an Kapital.

2015 hatte die GLS-Bank ein Geschäftsvolumen von 4,17 Mrd. Euro zu verzeichnen, das Kreditvolumen wuchs um 11,6% auf 2,13 Mrd. Euro, die Kundeneinlagen um 15,3% auf 3,62 Mrd. Euro. Zusätzlich zeichneten die Mitglieder Genossenschaftsanteile in Höhe von 53,8 Mio. Euro. Wie aus den in Bochum vorgelegten Zahlen hervorgeht, stellen die Bereiche Energie und Wohnen mit 35,95% und 20,1% die größten Anteile an den vergebenen Krediten, gefolgt von Soziales (16,3%), Bildung (15,1%) und Ernährung (12,6%).

Die zunehmende gesellschaftliche Bedeutung des ethisch-ökologischen Bankwesens wird auch im Stiftungsbereich deutlich. Die GLS Treuhand und ihre Zukunftsstiftungen nahmen erstmals Spenden ein von mehr als 1 Mio. Euro für ökologisches Saatgut und 4,4 Mio. für Entwicklungszusammenarbeit. „Viele Menschen erkennen, dass sie mit ihrem Geld Gutes bewirken können“, kommentierte Vorstandsmitglied Andreas Neukirch diesen Trend.

Neue Führungsstruktur

Auf der Jahrespressekonferenz stellte die Bank auch ihre neue Führungsstruktur vor: Dem Vorstand werden künftig neben den bisherigen Sprechern Thomas Jorberg und Andreas Neukirch auch Aysel Osmanoglu und Dirk Kannacher angehören. Osmanoglu wird das Ressort Infrastruktur/IT übernehmen, Kannacher verantwortet das Basisgeschäft für Privat- und Geschäftskunden. Jorberg ist für Strategie, Gesamtbanksteuerung, Kommunikation und Entwicklung zuständig, Neukirch für das Individualkundengeschäft sowie für die Filialen.

Vom organisatorischen Umbau erhofft sich die Bank eine Steigerung ihrer Effizienz bis zum Jahr 2017 um ein Viertel. Außerdem sollen auch neue technische Möglichkeiten erprobt werden, dazu beteiligt sich die Bank an einem Start-up für digitales Bezahlen. Noch in diesem Jahr wird die GLS Bank außerdem eine Lösung für Crowdinvesting, eine Plattform für sozialwirksames Investment sowie ein soziales Kundennetzwerk vorstellen.

Die neuen Vorstandsmitglieder der GLS-Bank waren bisher als Bereichsleiter tätig. Aysel Osmanoglu (Jahrgang 1977) hat Volks- und Betriebswirtschaft an den Universitäten Heidelberg und Frankfurt/Main studiert, sie war seit 2002 bei der Ökobank tätig und kam 2006 als Trainee zur GLS-Bank. Seit 2013 betreute sie das Basisgeschäft Marktfolge.

Der diplomierte Bankbetriebswirt Dirk Kannacher (Jahrgang 1971) war zehn Jahre lang in verschiedenen Positionen bei einer deutschen Großbank beschäftigt. Seit 2010 war er Bereichsleiter bei der GLS-Bank, zunächst für die strategische Ausrichtung des Filialgeschäfts zuständig, ab 2012 für den Bereich Privat- und Geschäftskunden.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 160223-03DE Datum: 23. Februar 2016

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Die erweiterte Geschäftsleitung der GLS Bank (v.l.): Dirk Kannacher, Andreas Neukirch, Aysel Osmanoglu und Thomas Jorberg.<br>Foto: Martin Steffen