Nachrichtenbeitrag

Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners planen Einsatz auf Haiti

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Von NNA Mitarbeiter

Nach Hurrikan Matthew wollen die Freunde der Erziehungskunst ein notfallpädagogisches Team nach Haiti schicken. Unter den zerstörten Schulen befindet sich auch die Waldorfschule bei Les Cayes.

KARLSRUHE/LES CAYES (NNA) – Die international Waldorforganisation Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners plant Ende Oktober in Kooperation mit „Aktion Deutschland Hilft“einen Einsatz auf Haiti, um nach der Katastrophe von Hurrikan Matthew die traumatisierten Menschen dort zu unterstützen.

Die Zahl der Toten ist inzwischen auf rund 1000 gestiegen und mindestens 1,4 Mio. Menschen brauchen dringend Hilfe. Die UN hat zu einer „massiven Antwort“ aufgerufen, um Haiti nach der Verwüstung zu unterstützen.

Die Notfallpädagogen wollen vor allem den Kindern, die durch die Katastrophe belastet worden sind, helfen, mit dem Erlebten umzugehen.

Zuletzt hatte 2010 ein schweres Erdbeben das Land getroffen und um Jahrzehnte zurückgeworfen. Noch heute lebten Menschen, die ihr Haus verloren, in Zelten und viele Kinder seien nicht in die Schule zurückgekehrt, dem einzigen Ort, der ihnen eine wirklich langfristige Perspektive schenken könnte, so die Freunde der Erziehungskunst.

Zerstörte Schulen

Unter den über 300 von dem Wirbesturm zerstörten Schulen befindet sich auch die Waldorfschule „École du village“ etwa sieben Kilometer südwestlich der Hafenstadt Les Cayes.

Die Schule wurde laut den Freunden vor elf Jahren von der ehemaligen französischen Waldorfschülerin Myriam Silien und einer haitianischen Freundin gegründet. Die beiden suchten einen schützenden Ort für ihre Kinder und wollten der Perspektivlosigkeit etwas entgegensetzen.

Vor dem Sturm besuchten beinahe 130 Kinder die Waldorfschule und den Kindergarten. Unter ihnen auch Kinder mit Lernschwierigkeiten, Kinder die Zuhause viel Gewalt erleben und einige ehemalige Kindersklaven, berichtet die Organisation weiter. Sie lernten voller Freude, ohne Schreien und Schläge, jeden Tag gab es zwei frische, warme Mahlzeiten.

Nun sei die Schule zerstört. Die Blechhütten der Kinder hat der Wind hinweggefegt, der Kindergarten, der nächste Woche eröffnet werden sollte, und der Schulgarten mit allem angebauten Gemüse sind verwüstet. Von dem Freiwilligenhaus und dem Haupthaus stehen nur noch die Wände.

„Jetzt geht es darum, die Schule soweit herzurichten, dass keine Einbrüche stattfinden können und, dass das Material, welches noch in Ordnung ist, erhalten bleibt. Dann muss der Schulbetrieb sobald als möglich wieder aufgenommen werden, um die Kinder mit Mahlzeiten zu versorgen und ihnen einen sicheren Ort zu bieten.“ schreibt Magalis Thomas vom deutschen Förderverein der Schule.

Die Freunde der Erziehungskunst haben um Spenden gebeten, um dem Wiederaufbau der Schule zu helfen.

END/nna/cva

Spenden:
Freunde der Erziehungskunst, GLS Bank Bochum, IBAN:  DE47 4306 0967 0013 0420 10, BIC:    GENODEM1GLS, Stichwort „Haiti Schule“.

Bericht-Nr.: 161018-03DE Datum: 18. Oktober 2016

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Die verwüstete Waldorfschule „École du village“.<br>Foto: Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners