Nachrichtenbeitrag
Dottenfelder Hof zum zweiten Mal Bundespreisträger im Ökolandbau
Die Demeter Dottenfelderhof ist zum zweiten Mal mit dem Bundespreis Ökologischer Landbau für seine langjährigen Bemühungen um neue Wege in der Züchtungsforschung für biologisch-dynamische Sorten ausgezeichnet worden.
BERLIN (NNA) – Die Demeter-Landwirtschaftsgemeinschaft Dottenfelderhof in Bad Vilbel ist zum zweiten Mal mit dem Bundespreis Ökologischer Landbau ausgezeichnet worden. Weitere Preisträger sind das Naturland-Weingut Am Stein aus Würzburg sowie der Bioland-Betrieb Strotdrees in Harsewinkel. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt verlieh den Preis im Rahmen der Grünen Woche in Berlin.
Die drei Betriebe überzeugten durch „großes Engagement, besondere Konzepte und außergewöhnliche Ideen“, heißt es in der Begründung . Insgesamt hatten sich 24 Betriebe beim Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau beworben.
Das Weingut am Stein erhielt den Preis für seine gesamtbetriebliche Konzeption. Das in fünfter Generation geführte Familienweingut zeichne sich durch „seine konsequente Orientierung am Prinzip der Nachhaltigkeit, seine gezielte Pflege und Restaurierung alter Weinberge in Steillagen und die Förderung alter Rebsorten sowie die Umsetzung innovativer önologischer Maßnahmen zur Qualitätssteigerung der Weine“ aus, heißt es in der Begründung der Jury.
Önolgie bezieht sich auf das Keltern und Reifen des Weines. Die breite Öffentlichkeitsarbeit des Weinguts durch zahlreiche Veranstaltungen zeige eindrucksvoll, dass „ökologisches Handeln sehr gut mit erfolgreichem Marketing zu verbinden ist“, wird in der Laudatio betont.
Zukunftsfähig
Ebenfalls in der Kategorie "gesamtbetriebliche Konzeption" überzeugte der Bioland Betrieb Strotdrees aus dem westfälischen Harsewinkel in der Nähe von Bielefeld. Das Betriebsleiterehepaar Stephanie und Ludger Stotdrees habe aus einem Zuerwerbsbetrieb durch Umstellung auf Ökolandbau einen wirtschaftlich stabilen, vielfältigen und zukunftsfähigen Haupterwerbsbetrieb entwickelt. Die artgerechte Tierhaltung der 42 Mutterkühe und 40 Schweine gehört zum besonderen Anliegen des Betriebs, die Hühner des Hofes leben im Hühnermobil.
Bioland-Hof Strotdrees zeichne sich besonders aus durch sein „ in sich rundes und auf Zukunftsfähigkeit ausgelegtes Betriebskonzept“ aus, sein „vorbildliche Regionalkonzept“, seine „aktive Umweltleistungen“ und das lebendige langjährige ehrenamtliche Engagement für die ökologische Landwirtschaft.
Der Dottenfelderhof wurde für seine langjährigen Bemühungen um neue Wege in der Züchtungsforschung für biologisch-dynamische Sorten ausgezeichnet sowie für die Verzahnung von landwirtschaftlicher Forschung mit einem laufenden landwirtschaftlichen Betrieb.
Wesentliches Arbeitsgebiet des Dottenfelderhofs ist die Entwicklung von Getreide- und Gemüsesorten für die Bedingungen des Öko-Landbaus. Das Züchtungsziel sind Pflanzen, die nahrhaft und von guter Verarbeitungsqualität sind und zufriedenstellende Erträge liefern. Sie sollen außerdem resisten sein gegenüber saatgutübertragbare Krankheiten. Zudem soll das Saatgut nachbaufähig und frei verfügbar sein. Die Demeter-Gemeinschaft hat als erster Bio-Verband Richtlinien für Pflanzenzüchtung entwickelt und biodynamisch gezüchtete Sorten bei Gemüse und Getreide zertifiziert.
Biodynamische Sorten
Anerkennung finde durch die Preisverleihung „das besondere Konzept des Dottenfelderhofs, das auf einem landwirtschaftlichen Betrieb landwirtschaftliche Forschung und Praxis (on farm research), Bildung und Ausbildung, Weiterverarbeitung und Vermarktung auf einzigartige Weise vereint“, betont Demeter e.V. in einer Pressemitteilung dazu. „Der Dottenfelderhof kann auf eine große Leistung zurückblicken und ist auch heute wieder Vorreiter bei der Züchtung von Vielliniensorten und Populationen“, so Demeter-Vorstand Alexander Gerber. Visionären wie Hartmut Spieß sei es zu verdanken, dass Bauern und Gärtnern inzwischen über 70 zugelassene biodynamisch gezüchtete Sorten zur Verfügung stehen.
Spieß, Leiter der Abteilung Forschung & Züchtung Dottenfelderhof sieht in der Auszeichnung auch eine Signalwirkung: „Mit unseren Forschungsarbeiten wollen wir die Bio-Bauern und Bio-Gärtner mit Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Landwirtschaft unterstützen, für Vielfalt auf dem Acker sorgen, Bodenfruchtbarkeit und Ernährungsqualität sichern und dafür geeignete Sorten zur Verfügung stellen.“
Seit 2001 werden vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft jedes Jahr drei Bio-Betriebe ausgezeichnet. 2015 trat der Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau die Nachfolge des Förderpreises Ökologischer Landbau an. Der Dottenfelderhof ist der erste Betrieb, der sowohl den Förderpreis Ökologischer Landbau erhielt (2002), als auch mit dem Bundespreis Ökologischer Landbau (2018) ausgezeichnet wurde. Filme über die drei Preisträger sind auf der Homepage des Ministeriums zu finden.
END/nna/ung
Bericht-Nr.: 180204-02DE Datum: 4. Februar 2018
© 2018 Nexus News Agency. Alle Rechte vorbehalten.