Nachrichtenbeitrag

Die Corona-Virus-Krise auf den Philippinen

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Von NNA Mitarbeiter

Auch auf den Philippinen breitet sich das Coronavirus aus und dessen Folgen wurde zunächst von der Regierung Duterte heruntergespielt. Ein NNA-Sonderkorrespondent beschreibt die schwere Lage für große Teile der Bevölkerung dort.

MANILA (NNA) – Ostern ist auf den Philippinen die stillste Zeit des Jahres. Während des Grossteils des Jahres vergeht kaum eine Nacht, ohne dass irgendwelche Nachbarn in stark betrunkenem Zustand bis tief in die Nacht hinein versuchen, über laute Karaoke-Anlagen ihre Gesangskünste zu üben, ohne jedoch allzuoft den richtigen Ton zu treffen.

Tag und Nacht hört man die schallverstärkten Motoren, die Hupen und Bremsen von Mopeds, Autos und Bussen, dazu die Sirenen von Krankentransporten. Schon morgens und 2 oder 3 Uhr erklingt der Ruf von Hunderten von Kampfhähnen aus allen Richtungen, die wegen der Zufütterung von Hormonen nervös auf kleinste Geräusche reagieren.

In der Woche von Palmsonntag bis Ostern ist dies jedoch – fast – alles anders. In dem Land, das sich rühmt, die weltweit längste Weihnachtszeit zu haben – von August bis Januar, und manche Leute hängen den Weihnachtsschmuck das ganze Jahr nicht ab – hat jedoch auch die stille Zeit in diesem Jahr eine Rekordlänge von vier Wochen. Mindestens. Die stille Zeit hat dieses Jahr für den grösstenTeil der Bevölkerung mit der Einführung einer Quarantäne schon am 16. März begonnen und soll wenigstens bis zum 14. April dauern, das wäre zwei Tage nach Ostern.

Bedrohliche Machtkonzentration

Die Quarantäne beinhaltet unter anderem den Abbruch des öffentlichen Verkehrs, die Regulation von Nahrungsmitteln und Gesundheitsdiensten, sowie in den meisten Orten eine Ausgangssperre von 18 Uhr bis 5 Uhr. Und schon wird von einer Verlängerung auf sechs Wochen, zwei oder gar drei Monate gesprochen. Inzwischen ist auch die Quarantäne für Luzon – das betrifft die Mehrheit der Einwohner des Landes – bis 30. April verlängert worden.

Der Auslöser ist - wie in anderen Ländern - die Angst vor der Ausbreitung des Sars-CoV-2 Virus. Präsident Duterte hat in diesem Zusammenhang in eiligen Beschlüssen von Senat und Repräsentantenhaus umfassende Entscheidungsbefugnisse erhalten. Lediglich die Möglichkeit, Unternehmen zu verstaatlichen, wurde aus dem ursprünglichen Text wieder entnommen. Trotzdem warnen Oppositionelle, das Virus helfe Duterte nun zu dem lange erwarteten Coup. Auch wenn diese Entscheidungen zumeist von einer eigens aufgestellten „National Task Force“ (NTF) unter Minister Carlito Galvez Jr getroffen werden, kommuniziert Duterte sie regelmässig selbst in Fernsehansprachen, die oft mit Stunden Verspätung beginnen.

Der gerne als „starker Mann“ auftretende 73-jährige erscheint dort kränklich und mit zaghafter, schwacher Stimme. Oft fällt er dabei in mitleiderregenden Singsang, verliert sich und kann doch plötzlich – wie einer Anwandlung folgend – Dinge mit grosser Wirkung sagen. Die dann flugs vom Regierungssprecher Panelo, seinem Busenfreund Senator Bong Go, dem Militär oder der Polizei zurück genommen oder relativiert werden.

So drohte er nach einer unerlaubten Demonstration von Hungernden am 2. April mit Erschießungen, sollten sich die Menschen während der Quarantäne nicht an die Anweisungen halten. Umgehend behauptete die Polizei, der Präsident wollte nur den Ernst der Lage betonen, niemand werde erschossen. Doch noch in der selben Nacht wurde ein Mann auf dieser Grundlage in Quezon City erschossen.

Kritische Fehler

Am späten Abend des 30. März sagte Duterte in einer zuvor aufgenommenen Ansprache: „Ärzte, Krankenpfleger und Betreuer sind gestorben. Sie starben, um anderen zu helfen. Sie haben so viel Glück. Sie sind für ihr Land gestorben. Das sollte der Grund sein, warum wir sterben. Es wäre eine Ehre, für sein Land zu sterben, das versichere ich Ihnen.“ Seine Bemerkung nahm Bezug auf eine Mitteilung der Philippinischen Medizinischen Gesellschaft, dass bis 29. März zwölf Ärzte an dem Virus gestorben seien, da die Krankenhäuser überfordert seien und Fachkräfte über mangelnden Schutz für Frontliner klagten. Hunderte Fachkräfte seien nach Kontakt mit Erkrankten in Quarantäne.

Seine Ansprache provozierte entsprechend Kritik, viele Todesopfer hätten vermieden werden können, wenn die Regierung sich entsprechend vorbereitet hätte. Seit dem ersten bekannt gewordenen Fall der Erkrankung auf den Philippinen Ende Januar spielte Duterte die Virus-Gefahr wiederholt herunter, liess Rufe nach Schließung der Grenzen für Reisende aus China verklingen und bestand darauf, dass man nichts fürchten brauche. Mitarbeitende im Gesundheitswesen sehen sich auch oft Diskriminierungen ausgesetzt, da sie als mögliche Überträger angesehen werden.

Heftig kritisiert wird die Regierung nun auch für das globale Management der Situation. Vor allem den etwa 18 Millionen armen Familien wird das Leben fast unmöglich gemacht. “Eher werden wir am Hunger sterben als an einem Virus”, heißt es an vielen Orten. Dazu muss man wissen, dass wenigstens ein Fünftel der Bevölkerung durch Gelegenheitsarbeit ernährt wird: Menschen, die sich tageweise auf Farmen verdingen, die auf der Straße Zigaretten, Süßigkeiten, Schuhe verkaufen, Menschen, die den Müll nach verwertbaren Dingen durchsuchen, und so weiter.

All diese Menschen dürfen jetzt ihren Stadtbezirk (Barangay) nicht verlassen. Eine interessante Pointe dabei ist, dass für reiche Menschen im allgemeinen das Gegenteil gilt: am Eingang zu ihren Ortsteilen herrscht eine strenge Einlasskontrolle – die Armen aber sind regelrecht eingesperrt, sie dürfen ihren Ortsteil nicht verlassen oder nur zu sehr eingeschränkten Zeiten, um Medizin oder Lebensmittel zu kaufen. Sofern sie im Besitz von Bargeld sind. Manche erhalten aber auch überhaupt kein Erlaubnis, den Ortsteil zu verlassen.

Krasser Kapitalismus

Zu den 18 Millionen Familien gehören auch all diejenigen dazu, die momentan ihrem regulären Job nicht nachgehen können: etwa im Transportwesen, wo eine Stadt wie Puerto Princesa, von 230,000 Einwohnern, allein mehr als 5000 Moped-Taxis und 1500 Kleinbusse hat. Und die vielen Millionen, die einen Job haben, denen aber momentan der Lohn nicht weiter bezahlt wird. Nach meinen Informationen im weiten Bekanntenkreis ist es eher eine Seltenheit, dass ein Unternehmen momentan Lohn bezahlt, wo doch nicht gearbeitet wird.

Da keine öffentlichen Verkehrsmittel zur Verfügung stehen, müssen Kassiererinnen oft viele Kilometer zur Arbeit laufen und sitzen, manchmal ohne Frühstück, an der Kasse. Der krasse Kapitalismus zeigt sich in der Krise an manchen Stellen besonders stark, wo manche Unternehmer ihre Mitarbeiter auch mit einem Auto zur Arbeit holen, viele andere aber nicht.

In einer Großstadt, wo heute die Mehrheit der Philippiner lebt, ist eine solche Situation sehr schwierig. Gerade für die Ärmsten, die oft zu 5, 10 oder gar 15 Personen auf engstem Raum in kleinsten Hütten wohnen, ist es praktisch unmöglich, Distanz zu halten und zuhause zu bleiben. Doch nach draußen zu gehen, ist verboten. Ganz abgesehen von den Hunderttausenden, die tatsächlich auf der Straße leben – und das sind durchaus oft alleinerziehende Mütter von zwei oder drei Kindern.

Es gibt die unterschiedlichsten individuellen Schicksale und es gibt viele Initiativen, die Not zu lindern. Manche essen nur noch Reis und Salz, andere hungern. Einmal kocht ein Nachbar für die umliegenden Haushalte. Einmal sind es Mitarbeitende der Kirche, die Essenspakete austragen, einmal gibt es eine Familie, wo noch zwei, drei Mitglieder eine gut bezahlte Arbeit haben – dann wird so viel es geht, Essen in der Nachbarschaft verteilt.

Die Caritas Manila etwa verteilt Hygiene-Packs mit einem Liter Ethyl-Alkohol, Gesichtsmasken, antibakterieller Seife, Vitamintabletten und mehr. Anderswo lässt der Tante-Emma-Laden (sari sari store) auf Pump kaufen. Und jemand veröffentlicht ein kleines Video, in dem den Ärmsten, die doch zumeist Zugriff auf Facebook haben, anschaulich das Spiel mit “open-ended toys” erklärt wird.

Verzweiflung und Mangel

Doch es gibt auch Verzweiflung, Hunger und Depressionen. So gehen manche Leute unerlaubten Dingen nach. Etwa ein tricycle driver, der dann doch auf der Straße unterwegs ist und Fahrgäste aufnimmt – er riskiert nicht nur eine empfindliche Strafe, sondern sogar Gefängnis. In manchen entlegenen Landesteilen wie in Romblon oder Palawan hat auch das illegale Fällen von Urwaldbäumen wieder zugenommen und einige Fälltrupps wurden auf frischer Tat ertappt. Aber auch das Stehlen von Früchten aus verlassenen Gärten kann schon eine Festnahme oder Bestrafung nach sich ziehen.

Manche sind zu solchen Taten nicht mehr fähig. So ist vorige Woche in der Nähe von Angeles City eine Leiche in einem aus Kartons zusammen geschusterten Verbau gefunden worden - der Mann starb an Hunger. Ein anderer unweit davon stürzte sich in den Fluss, da er seine Familie nicht mehr ernähren konnte. All dies geschieht auf Basis von Furcht, die von der Regierung und Teilen der Presse geschürt wird – ohne dass die Allermeisten verstehen, was eigentlich los ist.

Diese Furcht führt auch zu Panik-Käufen wie man sie aus reichen Ländern kennt – aber das gilt natürlich nur für Menschen, die auch Geld haben. Im allgemeinen sind die Läden und Märkte voll, eher übervoll, da den Menschen einfach das Geld fehlt einzukaufen. Ein Mangel herrscht in den Grossstädten an Gemüse und Früchten, da das Transportwesen teils zusammen gebrochen ist und die Ernten auf den Feldern oder Ladehallen verfaulen.

Die schon zu Beginn der Ausgangssperre versprochenen Lebensmittelverteilungen und finanziellen Hilfen sind erst spärlich in wenigen Orten angelaufen. Die Lebensmittel werden im Regelfall zu den Familien gebracht, die sich zuhause aufhalten sollen. Meist handelt es sich dabei um Pakete, die durchaus die tägliche Ernährung vieler Menschen widerspiegeln: 3, 4 oder 5 kg Reis, einige Pakete Nudeln und dazu verschiedene Dosen, fast immer mit Sardinen. Nur an ganz wenigen Orten gibt es gesundheitsbewusste Entscheider. So liess der Bürgermeister der weit abseits gelegenen Insel Cuyo ein zum Kochen vorbereitetes Gemüsegericht (Pinakbet) verteilen, sowie Tomaten und weiteres Frischgemüse. An einigen anderen Orten gab es frischen Fisch.

Proteste

Bewohner eines Slums in San Roque in Quezon City gingen letzte Woche auf die Straße, um gegen die langsame Verteilung von Hilfsgütern zu protestieren. 21 Menschen wurden dabei verhaftet. Präsident Dutertes Reaktion darauf: “Schiesst sie tot”. Inzwischen hat sich eine wohlhabende Familie gemeldet, die bereit ist, die Kaution für die Freilassung der Inhaftierten zu bezahlen. Die Stadt Quezon City lieferte inzwischen 5 Kilo Reis und 13 Dosen Ölsardinen als Soforthilfe an alle Familien in San Roque. Nach Daten der “Save San Roque Alliance” leben in dem Ortsteil etwa 6000 Familien, davon 60% unter der Armutsgrenze. 20% der Familien bestehen aus 6 bis 10 Menschen.

San Roque ist informelles Territorium, das heißt, die Menschen halten sich illegal dort auf, sind Landbesetzer. Trotzdem konnten sich viele als Wähler registrieren, denn für die Politiker sind schließlich Wählerstimmen wichtig. Angeblich seien auch schon vor der Demonstration Hilfsgüter verteilt worden, jedoch nur an Unterstützer der Regierung und Bekannte der Verteilenden.

Am Donnerstag letzter Woche meldete nun auch das Department of Social Welfare and Development (DSWD) den Erhalt der ersten 100 (cirka 1,8 Milliarden Euro) von 200 versprochenen Milliarden Pesos an Notfallhilfe für die 18 Millionen armen Familien, die von der Quarantäne betroffen sind. Jeder Haushalt soll ein bis zwei Monate eine Unterstützung von 5000 bis 8000 (in Metro Manila) Pesos erhalten. Die ersten Nutznießer sollen die 4,2 Millionen Familien sein, die schon ein konditionales Grundeinkommen beziehen – denn sie sind der Regierung bekannt und müssen nicht erst verifiziert werden.

Während der letzten Woche hat das DSWD die ersten Schecks im Wert von je 500 Millionen Pesos an die Städte Manila und Parañaque überreicht, die als erste die entsprechenden Unterlagen eingereicht hatten. Marikina, Caloocan und Quezon City – alle in der Metropolitan Manila Area gelegen, kommen als nächste dran. Edwin Olivarez, der Bürgermeister von Parañaque City, schon 762 Begünstigte hätten ihre Unterstützung erhalten (von insgesamt 77.764 Haushalten).

Inzwischen sind auch an vielen anderen Orten sind Gelder ausbezahlt worden, allerdings mit recht vielen Ungenauigkeiten: manche bekommen, andere nicht, manchmal nicht nachvollziehbar warum, manchmal doch.

Beschneidung der Freiheitsrechte

Doch auch Menschenrechtler und Medienschaffende sind alarmiert. So fragt sich der Präsident der University of the Philippines Diliman Michael Tan in seiner wöchentlichen Kolumne Pinoy Kasi, inwiefern die Presse in der eingeschränkten Bewegungsfreiheit überhaupt frei berichten kann oder die Regierung bald beginnt, selbst ihren eigenen Presseerklärungen zu glauben, in denen sie ein düsteres Bild der Infektionen zeichnet, aber von sozio-ökonomischen Auswirkungen auf das Leben der Armen, aber auch mehr und mehr der Mittelklasse, nichts wissen will.

Rechtsanwälte wie Chel Diokno von der Free Legal Assistance Group warnen, dass die Situation mehr und mehr dafür benutzt wird, Menschen- und Freiheitsrechte zu beschneiden und berechtigte Kritik an Ofiziellen und Vorgehensweisen zu unterdrücken. 17 Menschen waren diese Woche vom National Bureau of Investigation NBI) vorgeladen worden, weil sie angeblich falsche Informationen verbreiteten, die die “öffentliche Ordnung gefährden” könnten.

Dies unter einem Präsidenten, der weltweit als erster durch eine gezielte Facebook-Kampagne mit Manipulationen und Verfälschungen eine Wahl gewinnen konnte. Diokno hatte daraufhin Rat gegeben, wie man sich verhalten solle, wenn man Besuch vom NBI erhält. Präsident Dutertes Kommentar liess nicht lange auf sich warten. In seiner nächtlichen TV-Ansprache vom Freitag den 3. April nannte er Diokno einen “lausigen Rechtsanwalt”, einen “intellektuellen Lügner” und warf ihm vor, “die Leute anzuhalten, das Gesetz zu brechen”. “Warum hat Dich niemand gewählt bei den Senatswahlen? Weil Du so grosse Zähne hast. Wenn Du redest, ragt Dein Kiefer heraus.” Diokno meinte dazu, dies sei zu viel der Aufmerksamkeit und der Präsident möge sich um wichtigere Dinge kümmern.

Für Juristen ist insbesondere interessant, auf welche gesetzlichen Grundlagen sich die Untersuchungen des NBI berufen. Sie hatten schon bei der Verabschiedung der umfassenden Rechte des Präsidenten im Zusammenhang mit der Krise (Bayanihan law) den Absatz über “Falsch-Informationen” als den gefährlichsten bezeichnet.

Positive Effekte für schutzwürdige Arten

Währenddessen breitet sich das Virus im Lande aus. Die Zahlen der Infizierten bewegen sich im mittleren Tausender, die der Toten im anfänglichen Hunderter-Bereich, unter Beobachtung stehen mehr als 6000. Wegen der begrenzten Anzahl an Test-Möglichkeiten (bisher 1000 Tests täglich) sind diese Angaben mit grösster Vorsicht zu sehen. Beängstigend ist die hohe Zahl an verstorbenen Frontline-Ärzten (ca. 10% von allen an Covid-19 Verstorbenen). In der Zwischenzeit wurde ein von der University of the Philippines entwickelter Test-Kit anerkannt. Ab dem 14. April sollen nun Massen-Tests von 3000 Personen täglich beginnen, obwohl viele Gruppen darauf drängen, früher damit zu beginnen. Vorrang beim Test sollen ältere Menschen, solche mit Vorerkrankungen und direkt Exponierte und solche mit Symptomen bekommen.

Für gemeinnützige Gruppen, von denen viele gerade in dem besonders schutzwürdigen Palawan-Archipel tätig sind, haben die von den Politikern ausgelösten Veränderungen unterschiedlichste, oft positive Effekte. Was man sich in den kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können, hat China nach unseren bisherigen Informationen getan, nämlich Handel und Verzehr von Wildtieren verboten.

Das bedeutet eine unvorstellbare Verbesserung für die vielen endemischen Arten, die oft auf der roten Liste stehen und doch in den vergangenen Jahren zu Tausenden aufs chinesische Festland gelangt sind wie die zwei Arten der Palawan-Süßwasserschildkröte oder der einheimische Pangolin. Die Arbeit von vielen engagierten Menschen vor Ort und auf der ganzen Welt wäre damit mit einem Schlag erledigt.

Am Palmsonntag meldete sich nun auch die frühere Justizministerin Leila de Lima zu Wort. In der Lifestyle-Rubrik der Tageszeitung Inquirer gibt sie, die ihre Arbeit als Senatorin in einer Gefängniszelle verrichtet, Tips, wie man eine Quarantäne-Situation gut durchsteht. Als schärfste Kritikerin Dutertes hatte sie dieser gleich zu Beginn seiner Amtszeit aufs Korn genommen, diffamierte sie mit untergründigsten sexistischen Bemerkungen – was nicht zuletzt zu seinem Image als “starken Mann” beitrug –, gefälschte Sex-Videos tauchten auf und schliesslich wurde sie mit Anschuldigungen, sie sei in Drogenhandel verwickelt, hinter Schloss und Riegel gebracht. Ihre Erfahrungen aus 1140 Tagen Gefängnis beginnt die kluge Juristin mit der Korrektur des irreführenden Begriffs Social Distancing zu Physical Distancing. Strenge Routine wie frühes Aufstehen, gesunde Ernährung gehören dazu und: Beten, Beten, Beten.

END/nna/cva

Bericht-Nr.: 200410-02DE Datum: 10. April 2020

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