Nachrichtenbeitrag

„Der Friede beginnt in dir!“

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Von NNA-Korrespondentin Cornelie Unger-Leistner

Das Friedenslicht aus Bethlehem ging auch dieses Jahr wieder auf die Reise. Zum ersten Mal seit der Pandemie waren öffentliche Feierlichkeiten wieder möglich.  

WIEN/MAINZ (NNA) – Das Friedenslicht aus Bethlehem hat am dritten Adventssonntag wieder von Wien aus seine Reise in viele Länder der Welt angetreten – zum ersten Mal konnte es in verschiedenen Städten Deutschlands wie vor der Corona-Pandemie in Gottesdiensten verteilt werden. Organisiert wird die Aktion von Pfadfinderorganisationen.

Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine sei für viele Menschen das Thema Krieg und Frieden noch näher gerückt als vielleicht vorher, das Friedenslicht verstehe sich als ein „Zeichen der Hoffnung über alle Grenzen hinweg“, heißt es in der Ankündigung. Die diesjährige Friedenslichtaktion steht unter dem Motto: „Frieden beginnt mit Dir“ - entsprechend einem Zitat des Dalai Lama. Friede beginne mit einer Entscheidung in jedem einzelnen Menschen, wird im Aufruf betont.

„Frieden – im Großen wie im Kleinen – kann nur gelingen, wenn alle Menschen mitmachen und sich daran beteiligen“. Vor dem Schritt der Beteiligung stehe die Frage nach den eigenen Möglichkeiten, Ressourcen und Fähigkeiten. „Damit aus dem Frieden in MIR und dem Frieden in DIR ein Frieden in UNS werden kann, braucht es den Mut, sich auf den Weg zu machen. Diesen Mut müssen wir in uns selbst finden“. Mit jeder Entscheidung für den Frieden wachse die Chance auf Frieden im Allgemeinen weiter.

Auch im Dom zu Mainz hatten sich wie in ca. 100 Städten in Deutschland wieder viele Besucher versammelt, um von den Vertretern der Pfadfinderorganisationen das Friedenslicht in Empfang zu nehmen. Die Jugendlichen hatten es im Zug aus Wien gebracht, dort war es unter Beteiligung von Pfadfindern aus 20 Ländern – wie auf der anschließenden Kundgebung zu erfahren war – von einer ukrainischen Kirche aus verteilt worden.

Zeichen für den Frieden

In diesem Jahr machten sich die Besucher des Friedenslicht-gottesdienstes im Mainz im Anschluss auf zu einer Kundgebung, mit ihren Lichtern und Laternen zogen sie durch die Fußgängerzone zur Ruinenkirche St. Christoph, um so auch ein sichtbares Zeichen für den Frieden zu setzen. St. Christoph war bei Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg wie auch der größte Teil der Mainzer Altstadt zerstört worden. Nach dem Krieg wurde die Kirche nur zum Teil wieder aufgebaut, das Kirchenschiff blieb als Ruine stehen als Mahnmal für den Frieden.

Die Aktion Friedenslicht von Bethlehem wurde 1986 vom Österreichischen Rundfunk ORF ins Leben gerufen. Das Licht wird von einem Kind in der Grabeskirche in Bethlehem entzündet. Mit dem Flugzeug wird es von Air Austria in einem Spezialbehälter nach Österreich gebracht und von Wien aus weiterverteilt. Auf ähnlichem Wege gelangt es in diesem Jahr auch in die USA.

Am dritten Advent wird es dann auch in Deutschland in zahlreichen Städten von den dortigen Pfadfinderorganisationen in öffentlichen Veranstaltungen verteilt. In den letzten beiden Jahren hatte es bedingt durch die Coronapandemie in Deutschland keine Feierlichkeiten zum Friedenslicht geben können. Im vergangenen Jahr war die Aussendung in Wien nur online übertragen worden.

Beteiligt an der Friedenslichtaktion sind u.a. der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP), der Bund Moslemischer Pfadfinder und Pfadfinderinnen Deutschlands (BMPPD), die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG und der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP).

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 221223-02DE Datum: 23. Dezember 2022

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Teilnehmer tragen die Botschaft des Friedenslichts zur Ruinenkirche St. Christoph. (Foto: Cornelie Unger-Leistner)