Nachrichtenbeitrag
Demenz als sozialpolitische Herausforderung der Zukunft
WITTEN-HERDECKE (NNA) – Der mulitprofessionelle Masterstudiengang Demenz (M.A.) ist im laufenden Wintersemester der Privatuniversität Witten/Herdecke (UW/H) jetzt mit den ersten 18 Teilnehmern gestartet. Unter den Masterstudenten sind zwei Architekten, ein Versicherungsmathematiker, Sozialarbeiter, Verwaltungsfachangestellte und leitende Pflegefachkräfte aus ganz Deutschland.
In der zukünftigen Gesundheitsversorgung würden immer mehr Berufe und Bereiche des Alltags mit demenziell erkrankten Menschen konfrontiert, betont die UWH. Demenz stelle so eine bedeutende sozialpolitische, ökonomische, humanitäre und zivilgesellschaftliche Herausforderung dar, schreibt die UW/H in einer Pressemitteilung. Weil die Demenz nicht vor Fächergrenzen Halt macht, wurde der neue Studiengang entwickelt. Beteiligt an Lehre und Forschung sind deshalb alle drei Abteilungen der Fakultät für Gesundheit an der UW/H, also die Human- und Zahnmedizin sowie die Pflegewissenschaft.
Beim Austausch in den Veranstaltungen wunderten sich die Teilnehmer der verschiedenen Fachrichtungen u.a. über die Unterschiede in der Versorgung in den einzelnen Bundesländern. Außerdem konstatierten sie eine Vielzahl von gemeinsamen Problemen, z.B. wie die sozialrechtlichen Rahmenbedingungen Helfern und Betroffenen das Leben schwer machen.
Aus der Sicht der Versicherungsmathematik stellt die Pflegefinanzierung für die Betroffenen, aber auch für die sozialen und privaten Sicherungssysteme die Herausforderung der nächsten Jahre dar. Die Versicherungsindustrie tue sich aktuell noch sehr schwer, hierzu Lösungen anzubieten. Neben Geld würden auch Hilfsdienstleistungen (Assistance) als Lösung gefordert. Für die Architekten geht es laut UWH-Mitteilung bei weitem nicht nur um den Neubau von stationären Einrichtungen oder Wohngemeinschaften. Sie wollten lernen, was die räumlichen Voraussetzungen dafür sind, dass Menschen in Würde altern können.
Für die anderen Teilnehmer stehen Fragen im Vordergrund wie „Wie können Bedingungen und Möglichkeiten geschaffen werden, damit Menschen mit Demenz zusammen mit ihren Angehörigen so lange wie möglich in der eigenen Häuslichkeit leben können?“ „Welche Formen der Unterstützung sind denkbar, sind hilfreich, sind notwendig?“ „Wie ist eine sinnvolle regionale Vernetzung der unterstützenden Institutionen im Umfeld zu erreichen?“
Der Studiengang wurde im November 2011 von der Agentur AHPGS akkreditiert. Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein. Als Modelluniversität mit rund 1.450 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Hochschule. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
END/nna/ung
Bericht-Nr.: 130123-02DE Datum: 23. Januar 2013
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