Nachrichtenbeitrag

„Das Verbindende muss im Mittelpunkt stehen“

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Von NNA Mitarbeiter

KAIRO/BERLIN (NNA) – Mit einem Appell zu Mäßigung und Zusammenarbeit hat sich die ägyptische SEKEM Initiative jetzt zu den von Gewalt und Aggression geprägten Auseinandersetzungen in Ägypten zu Wort gemeldet. „Das Verbindende und nicht das Trennende unter allen Ägyptern sollte jetzt im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen“, heißt es in der in Berlin veröffentlichten Erklärung der Initiative.

Die leidvollen Ereignisse der letzten Wochen zeigten, dass der Wunsch und das Bedürfnis der Bevölkerung nach Selbstbestimmung weiterhin ungebrochen sei.  „Wir sind überzeugt, dass dies eine Basis dafür sein kann, aus den aktuellen Herausforderungen eine friedvolle, sichere und auf demokratischen Grundlagen gebaute Zukunft für alle zu erreichen“, heißt es in der Erklärung der SEKEM Gemeinschaft. Voraussetzung sei, dass „jetzt alles unterlassen wird, was zu einer weiteren Verschärfung der Lage beitragen könnte“.

Die SEKEM-Gemeinschaft ist der Überzeugung, dass dies nur auf der Grundlage einer Einbeziehung aller Menschen und Gruppen gelingen kann, denen die glückliche Entwicklung des ägyptischen Volkes ein Anliegen ist. „Dialog, Transparenz und Aufrichtigkeit muss im Umgang aller Ägypter gepflegt werden, damit das Volk sein Vertrauen in sich und seine selbstgewählte Regierung zurückgewinnt“, schreibt SEKEM weiter.

Die Gemeinschaft betont auch, sie sei bestürzt über das Ausmaß an Aggression und dem fehlenden Willen zu gegenseitigem Verständnis und gutwilligem Kompromiss unter allen Beteiligten, der zu vielen Opfern geführt habe. Der momentane politische Rahmen gebe Aggression und Konfrontation Raum, unter denen alle Ägypter unverhältnismäßig zu leiden haben. Die unruhigen Zeiten, durch die Ägypten gegenwärtig gehe, zeigten, wie schwierig der Weg des ägyptischen Volks hin zu einer Demokratie ist, die „von allen Menschen geschätzt und gestaltet“ werde. Die Ereignisse der letzten Zeit ließen befürchten, „dass dieser Weg noch weit sein wird.“

Die Gemeinschaft bedankt sich in ihrer Erklärung auch für die „guten Gedanken und die Unterstützung“, die in diesen schweren Zeiten von den Freunden im Ausland gekommen sei. Weder Mitarbeiter noch Einrichtungen von SEKEM seien bisher in den Auseinandersetzungen zu Schaden gekommen.

Durch die Ideale, die SEKEM vertrete, durch die Projekte und Produkte der Gruppe wolle die Initiative zusammen mit ihren nationalen und internationalen Partnern weiterhin dafür eintreten, dass der Weg von Dialog, Transparenz und Aufrichtigkeit von allen Ägyptern gleichberechtigt gegangen werden könne. „Wir arbeiten aktiv dafür, unsere Erfahrung und unser Wissen in verständnisvolle Gespräche mit allen Interessierten einzubringen, um so dabei zu helfen, das Land gemäß den Prinzipien der Nachhaltigkeit voranzubringen,“ betont die Initiative.

Die SEKEM Initiative wurde 1977 von Dr. Ibrahim Abouleish gegründet. Ihre Firmen verarbeiten und vermarkten biologische und biodynamische Lebensmittel, Textilien und pflanzliche Arzneimittel in Ägypten, der arabischen Welt und auf internationalen Märkten. Als ägyptischer Pio-Pionier wurde SEKEM 2003 als Geschäftsmodell für das 21.Jahrhundert mit dem Right Livelihood Award, dem alternativen Nobelpreis, ausgezeichnet.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 130902-03DE Datum: 2. September 2013

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