Nachrichtenbeitrag
„Damit der Bruderhahn leben kann, muss er gegessen werden“
Die Ökologische Tierzucht wirbt für ihr Bruderhahn-Konzept mit Rezepten für Weihnachtsbraten. Die Aufzucht männlicher Küken ziehe auch deren Verwendung in der Küche nach sich.
ÜBERLINGEN (NNA) – Mit Rezepten, bei denen männliche Hühnchen als Weihnachtsbraten verwendet werden, wirbt die Ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ) für ihr Bruderhahn-Konzept.
„Fakt ist: Damit der Bruderhahn leben kann, muss er gegessen werden,“ heißt es dazu in der Pressemitteilung der ÖTZ. Das bedeute aber auch, dass Verbraucher, die wöchentlich z.B. rund zehn Eier verspeisen, auch zwei Bruderhähne pro Jahr auf den Tisch bringen müssten, betont ÖTZ-Geschäftsführerin Inga Günther. Der Partner der ÖTZ, die Bruderhahn-Initiative Deutschland, habe dies ausgerechnet.
Während männliche Küken in der konventionellen Hühnerhaltung millionenfach geschreddert werden, weil sie weder für die Fleisch- noch für die Eierproduktion taugen, werden sie in der ÖTZ aufgezogen. Für die ÖTZ gehören Hahn, Henne und Ei zusammen, wird betont. Die Aufzucht der männlichen Küken zieht jedoch auch deren Verwendung in der Küche nach sich.
Auf ihrer Homepage hat die ÖTZ deswegen weihnachtliche Rezepte veröffentlicht, bei denen die männlichen Hähnchen Verwendung finden können wie „Coq au Vin“ oder „Bruderhahn im Römertopf“. „Bruderhähne haben etwas weniger auf den Rippen als herkömmliche Masthähne. Dafür schmecken sie aber hervorragend – Qualität statt Masse ist die Devise“, schreibt die ÖTZ dazu.
Intensiver geschmack
Die Bruderhähne schmecken nach ihren Angaben „wie Hähnchenfleisch früher geschmeckt hat: intensiv und nach festem Fleisch“. Deswegen sollten sie auch etwas länger im Ofen bleiben. Die Bruderhähne können im Naturkostfachhandel bestellt werden, es werden auch online-Bezugsquellen angegeben.
Kaum ein Bereich der ökologischen Tierhaltung fordere den Paradigmenwechsel hin zu mehr Tierwohl in einem solchen Ausmaß wie die Geflügelhaltung, betont die ÖTZ auf ihrer Homepage. Die Abhängigkeit von den industriellen Tierzuchtstrukturen und mit ihr das millionenfache Kükentöten werde von den Biolandwirten und Verbrauchern zunehmend als unerträglich und nicht zukunftsfähig beurteilt.
In der Ökologischen Tierzucht gGmbH arbeiten die Bioverbände Bioland und Demeter e.V. seit März 2015 daher zusammen mit den Ziel, eigene Zuchtstrukturen für ein Öko-Huhn der Zukunft aufzubauen. Die Bruderhahnaufzucht sei hier ein „notweniger Schritt“, bis ein Öko-Huhn existiere, das sowohl als Legehenne als auch als Masttier aufgezogen werden könne.
END/nna/ung
Bericht-Nr.: 171217-03DE Datum: 17. Dezember 2017
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