Nachrichtenbeitrag

Cusanus Hochschule jetzt staatlich anerkannt

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Von NNA Mitarbeiter

MAINZ/BERNKASTEL-KUES (NNA) – Die Cusanus Hochschule in Bernkastel-Kues ist Mitte Mai vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft als staatlich anerkannte Hochschule in freier Trägerschaft anerkannt worden. Das teilt die Hochschule in ihrem neuen Newsletter mit.

In einem internen Gründungsakt hat sich die Hochschule draufhin am 26. und 27. Mai konstituiert und den Gründungssenat sowie das -präsidium eingesetzt. Neben dem Präsident der Hochschule, Prof. Harald Spehl gehören dem Präsidium Prof. Silja Graupe, Prof. Harald Schwaetzer und Frank Vierheilig an. Letzter ist Kanzler und auch Geschäftsführer der Trägergesellschaft der Hochschule.

„Endlich haben wir die notwendige Sicherheit für unsere Mitarbeiter und Studenten“, erklärte Präsident Prof. Spehl. Mit der Anerkennung sind die Studiengänge denjenigen der staatlichen Hochschulen gleichgestellt und die Studierenden können auch BaFöG dafür beantragen.

Der Anerkennungsprozess hatte sich durch verschiedene Nachfragen von Seiten des Wissenschaftsrates hingezogen, nachdem die Studiengänge der Cusanus Hochschule bereits akkreditiert worden waren. In einem eng abgestimmten vertrauensvollen Prozess, so Frank Vierheilig, habe man den Nachfragen Rechnung getragen und die Bedenken des Gremiums ausgeräumt, dessen Stellungnahme wichtig für die Akkreditierung ist. Die Zulassung ist – wie allgemein üblich – zunächst auf fünf Jahre befristet.

Große Freude

Auch in Bernkastel-Kues ist die Freude über die Zulassung der Hochschule groß. Die Politiker der Region erhoffen sich von der Hochschule einen wichtigen Beitrag zur strukturellen Entwicklung der Stadt. Prof. Thomas Fehrmann, Bundesbankdirektor und Mitglied des Beirats der Cusanus Hochschule, wies darauf hin, dass bereits der Aufbau der Hochschule positive Impulse für die die gesamte Region bewirkt habe – vom kulturellen Angebot bis hin zur Wirtschaftskraft.

Die neu gegründete Cusanus Hochschule verfügt über ein breites Netzwerk von akademischen und gesellschaftlichen Partnern und Förderern, wie Prof. Dr. Silja Graupe, Vizepräsidentin der Hochschule, berichtet: „Dies ist gerade für unsere Studierenden interessant, weil viele Partner in der Lehre mitwirken und die Forschungsprojekte der Studierenden, die integraler Bestandteil des Studiums an der Cusanus Hochschule sind, begleiten werden.“

Einen entscheidenden Schritt ist die Cusanus Hochschule auch beim Aufbau ihrer Strukturen und Organe voran gekommen. Im Rahmen einer Versammlung von Vertretern der Cusanus Hochschule ist der Beirat eingesetzt werden. Als Beiratsmitglieder werden zukünftig agieren: Prof. Thomas Fehrmann (Bundesbankdirektor, Hochschule der Deutschen Bundesbank), Dr. Klaus Hembach (Kanzler a. D., Universität Trier), Lothar Keye (Rechtsanwalt und Notar) und Peter Piechotta (Treuhandgesellschafter, Neuguss Verwaltungsgesellschaft mbH).

Der Beirat wird „Präsidium und Senat mit seiner Erfahrung und Expertise beim Aufbau der Cusanus Hochschule zukünftig beratend und unterstützend zur Seite stehen. akademischen Weiterentwicklung" heißt es in dazu in der Grundordnung der Cusanus Hochschule.

Alternatives Bildungsangebot

Auch aus der rheinland-pfälzischen Landespolitik kamen positive Stimmen zur Zulassung der Hochschule : „Für unsere Region ist eine solche Hochschule eine Bereicherung; sie zeigt einmal mehr, welchen Stellenwert Bildung in Rheinland-Pfalz hat“, meinte die Landtagsabgeordnete Bettina Brück( SPD). Ihr Kollege Alexander Licht (CDU), Vorsitzender der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte, wies darauf hin, dass der Erfolg der Hochschule auch und nicht zuletzt von der ganzen Region abhängen werde: „Wir sind fähig, die nötige Unterstützung und Infrastruktur für eine Hochschule bereitzustellen.“ 

Die Landtagsabgeordnete der Grünen, Jutta Blatzheim-Roegler begrüßte das alternative Bildungsangebot der Cusanus Hochschule: „Dass Ökonomie hier einmal anders gelehrt wird und Soziales, Ökologie und Nachhaltigkeit darin wirklich ernst genommen werden, ist ein wichtiger Schritt in der Bildungslandschaft.“ Die Cusanus Hochschule möchte ausdrücklich nicht nur eine eindimensionale Wirtschaftswissenschaft, sondern eine plurale Ökonomie lehren und damit eine Alternative zu den etablierten Wirtschaftsstudiengängen anzubieten.

Innovative Studiengänge

Niccolaus von Kues, latinisiert Cusanus, der Namensgeber der Hochschule, war ein humanistischer Universalgelehrter der Renaissance. Er versteht die freie Individualität des Menschen als Quelle von Wissenschaft und Kultur, von Gesellschaft und Gemeinschaft sowie des lebendigen Zusammenspiels von Theorie und Praxis. In diesem Sinne sieht die Cusanus Hochschule ihr Ziel darin, von Beginn an innovative Studiengänge anzubieten, die zugleich alle etablierten Anforderungen an ein Hochschulstudium erfüllen.

Vier Studiengänge der Hochschule wurden akkreditiert, zwei Bachelor-Studiengänge „Philosophie und Unternehmensgestaltung“ (Teilzeit) und „Ökonomie und Unternehmensgestaltung“ (Vollzeit und Teilzeit), außerdem zwei Master-Studiengänge in Vollzeit: „Ökonomie und Gesellschaftsgestaltung“ und „Philosophie: Konzepte von Spiritualität.“

Verbindlich vorgesehen sind in allen Studiengängen auch die sog. „Studia humanitatis“: Diese allgemeinbildenden Veranstaltungen sollen zur Persönlichkeitsbildung der Studierenden beitragen und sie zu interdisziplinärem Zusammenarbeiten sowie zu gesellschaftlichem Engagement befähigen. Studierende lernen, die eigene Biographie und das gesellschaftliche Leben vor dem Hintergrund von Geistes- und Kulturgeschichte sowie von Philosophie, Ethik, Literatur und Kunst zu reflektieren und zu gestalten, wird im Flyer der Hochschule erklärt. Die Studia humanitatis ziehen sich durch den gesamten Studiengang.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 150603-01DE Datum: 3. Juni 2015

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Das Gründungspräsidium (Frank Vierheilig, Prof. Dr. Silja Graupe, Prof. Dr. Harald Spehl und Prof. Dr. Harald Schwaetzer, v.l.) mit der Gründungsurkunde.<br>Foto: Cusanus Hochschule