Nachrichtenbeitrag
Biologisch-dynamischer Reis macht Furore
MAKILALA, Mindanao (NNA) – Philippinen, ein Land in Südostasien, das jährlich um zwei Millionen Menschen wächst, in dem 50% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze leben. 20 Jahre unter der Marcos-Diktatur, erholte es sich kaum, bis wieder korrupte Präsidenten übernahmen. Die Gedanken von vielen kreisen um einen Begriff: Reis. Nun ist dem Land ein Befreiungsschlag gelungen: zum ersten Mal seit fast 40 Jahren wird wieder so viel Reis produziert, dass sogar exportiert werden kann. Mit dabei: Schwarzer Vollkorn-Reis aus biologisch-dynamischem Anbau.
Täglich essen die meisten Filipinos drei mal Reis – wenn sie es sich denn leisten können. Nicht verwunderlich also, dass die Versorgung mit Reis in dem Land eine absolute Top-Priorität hat. Umso schlimmer, dass die Eigenversorgung mit Reis schon seit Jahrzehnten ein frommer Wunsch blieb – und das, obwohl das Asian Rice Institute hier zuhause ist. In extremis führte die Situation allerdings die letzte Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo. In Vietnam kaufte sie tausende Tonnen von Reis, nur um sie in eigens gebauten Lagerhäusern verrotten zu lassen. Grund der Übung: Teil der übergrossen Rechnung floss in die privaten Taschen der Familie.
Dem neuen Präsidenten Noynoy Aquino – Sohn des Märtyrers Ninoy und der ersten Präsidentin nach der Marcos-Diktatur, Corazón Aquino – und seinem Team ist es nun gelungen, eine Atmosphäre des Aufbruchs im Land zu erzeugen und die Selbstversorgung mit Reis bis auf 97% zu steigern. In einer offiziellen Zeremonie unter Leitung des Landwirtschaftsministers Proceso Alcala wurde jetzt zum ersten Mal seit 1973 wieder Reis auf den Weg in andere Länder geschickt. Es handelt sich dabei um hochwertige einheimische Reis-Sorten, wie es sie in Ländern wie Vietnam und Thailand nicht gibt. Neben dem weissen, aromatischen Jasponica-Reis von der Insel Luzon sind es die Erzeugnisse der anthroposophisch orientierten Don Bosco Foundation in Mindanao. „Wir freuen uns über die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Regierungsstellen“, sagte Romano Laurilla, Geschäfsführer der Don Bosco Foundation. „Im Interesse unserer Bauern hoffen wir, dass dies erst ein bescheidener Anfang ist und sich ihr Einkommen weiterhin positiv entwickeln kann.“
Die Don Bosco Foundation ist aus einer katholischen Jugend-Initiative auf der Insel Mindanao hervorgegangen, die von Anfang an bis heute mit umfangreichen österreichischen Entwicklungsgeldern gefördert wurde. Im Laufe der gut 30 Jahre ihrer gemeinsamen Entwicklung haben die Betreiber der Foundation sich immer mehr der Anthroposophie angenähert und sind vor einigen Jahren in die Anthroposopische Gruppe der Philippinen eingetreten. Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise gilt auf der vom Bürgerkrieg erschütterten Insel als „friedfertiger“ Landbau und so mancher Guerillero hat den Spaten für das Maschinengewehr eingetauscht. Momentan werden von den in Don Bosco zusammen geschlossenen Bauern etwa 500 Hektar Reis angebaut, darunter viele einheimische, regionale Sorten, die im Sinne einer lebendigen Saatbank erhalten werden.
Zur Vermarktung der eigenen und anderer biologischer Produkte begann Don Bosco vor acht Jahren mit dem Aufbau von Bios-Dynamis-Läden, von denen es inzwischen mehrere auf Mindanao, einen aber auch in der Hauptstadtregion Metro Manila gibt. Nicht zuletzt durch sie ist die aussergewöhnliche Qualität der Don Bosco-Produkte bekannt geworden. So kam es nun zum ersten Export von 15 Tonnen schwarzem Reis – der früher dem gemeinen Volk verboten und nur der Königsfamilie vorbehalten war – nach Dubai. Als Vorläufer war eine erste Tonne schon im vergangenen Jahr nach Deutschland gegangen. Die Lebensmittelkette tegut will in Zukunft mehr von diesem Reis anbieten, der nach wissenschaftlichen Erkenntnissen besonders heilsame Wirkungen auf das Denken haben soll.
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Bericht-Nr.: 130912-01DE Datum: 12. September 2013
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