Nachrichtenbeitrag

Biodynamische Bewegung als Beitrag zum Frieden

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Von NNA Mitarbeiter

SEKEM-Geschäftsführer Helmy Abouleish hat mit Demeter-Vertretern in Darmstadt die gegenwärtige internationale Krisenlage besprochen. Biodynamische Landwirtschaft gebe konkrete Antworten auf die von der Krise aufgeworfenen Fragen.

DARMSTADT (NNA) ­– Die ägyptische SEKEM-Initiative ruft angesichts von Terror, religiös motivierten Auseinandersetzungen und dramatischen Flüchtlingsbewegungen die Menschen dazu auf, den Dialog der Kulturen mit Respekt und gewinnbringend für alle Seiten zu führen. 

Dies hat Helmy Abouleish, Geschäftsführer der ägyptischen SEKEM-Initiative bei einem Treffen mit Vertretern von Demeter e.V. in Darmstadt unterstrichen. Abouleish traf in Darmstadt mit Dr. Alexander Gerber, dem Vorstandssprecher des Demeter e. V. Deutschland und Vize-Präsident von Demeter International zusammen. In der Analyse war man sich bei dem Treffen einig über die Energiepolitik und Klimawandel als Mitursachen der gegenwärtigen Krise. Hinzu kämen religiöse Identitäten, die von extremen Kräften als Vehikel für gewalttätige Auseinandersetzungen genutzt würden.

Im Gegensatz dazu sehen die Demeter-Vertreter die Arbeit der biodynamisch wirtschaftenden Bauern und Bäuerinnen auf allen Kontinenten: durch sie entstehen konkrete  Antworten auf die von der Krise aufgeworfenen Fragen. Eine solarbasierte, ökologische Landwirtschaft und das  internationale Demeter-Netzwerk mit der gelungenen Kommunikation zwischen den verschiedenen Kulturen und Religionen könnten zum Muster werden.

Brücken bauen

Abouleish verwies darauf, wie es in SEKEM gelungen sei, Brücken zu bauen: „Die SEKEM Gemeinschaft lebt bereits seit über 38 Jahren mit dem Geist, jedem Lebewesen denselben Respekt entgegen zu bringen, jedem Menschen den Raum für individuelle Entwicklung zu geben“. Auch die Bedeutung der Natur als Grundlage des Lebens würde erkannt, entsprechend sorgsam und verantwortungsvoll agiere die Initiative. Mit ihrer Vision einer nachhaltigen Entwicklung habe SEKEM zu einer erfolgreichen Initiative wachsen können, die in unterschiedlichen Bereichen tätig ist.

Durch nachhaltige Landwirtschaft in Kombination mit kulturellem und sozialem Engagement sowie einem fairen wirtschaftlichen Ansatz komme wieder Hoffnung auf. Sie ermögliche es den Menschen, ein Leben in Sicherheit und Gesundheit zu führen, bekämpfe Armut, schaffe ein angemessenes Lebensumfeld und verhindere damit Migration.

„Gründe, die Hass, Respektlosigkeit und Ungerechtigkeit verursachen können, werden verringert. So wird Frieden möglich“, betont Abouleish. Voraussetzungen seien neben der Offenheit für den Anderen ein liebevolles Verständnis für individuelle Fähigkeiten und auch Geduld in der Überwindung von Dogmen und Ausdauer in der Schulung auf dem Weg zum Wandel. Unzählige Demeter-Projekte lieferten dafür gute Beispiele.

Keimzellen für Frieden

Alexander Gerber sieht in der Machtpolitik des Westens, der auf die Sicherung seiner Energiequellen ausgerichtet ist, eine der Ursachen für Terror und Flüchtlingsbewegungen. Eine Wirtschaft auf der Basis regenerativer Energiequellen und eine gerechtere Verteilung der Ressourcen seien daher der Schlüssel für eine sichere Zukunft.

„Miteinander reden, statt übereinander, respektvoller Austausch über Werte und Identitäten, faire Beziehungen gestalten – überall wo das gelingt, entstehen Keimzellen für Frieden und nachhaltige Entwicklung. In der internationalen Demeter-Gemeinschaft sind das keine hehren Worte, sondern gelebte Praxis“, betonte der Vize-Präsident von Demeter International.

Biodynamische Landwirtschaft bedeute nie nur Bearbeitung von Boden, Entwicklung von Pflanzen und wesensgemäßen Umgang mit den Tieren, sondern denke und gestalte als ganzheitliche Bewegung immer auch eine soziale, wirtschaftliche und kulturelle Dimension mit. So werde die biodynamische Bewegung in aller Welt „bei aller Bescheidenheit zur Inspirationsquelle für Entwicklung zum Frieden“.

END/nna/nh

Bericht-Nr.: 160223-01DE Datum: 23. Februar 2016

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Helmy Abouleish