Nachrichtenbeitrag
Biodynamisch bearbeitete Böden tragen zum Klimaschutz bei
FULDA (NNA) - Weltweit arbeiten derzeit in 50 Ländern rund 5.600 landwirtschaftliche Betriebe mit etwa 145.000 Hektar Fläche unter biologisch-dynamischen Gesichtspunkten. Der von ihnen erzielte Umsatz mit Demeter-Produkten wird auf rund 220 Millionen Euro geschätzt. Diese Zahlen hat jetzt Demeter International aus Anlass der jährlichen Tagung veröffentlicht, die dieses Mal in Loheland bei Fulda stattfand.
Schutz und Entwicklung bäuerlich-handwerklicher Kultur vor Ort und Sicherung regionaler Strukturen sind bei der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise überall wichtigstes Prinzip. Außerdem arbeitet das weltweite Demeter-Netzwerk an fairen Preisen, sozialer Verbindlichkeit und nachhaltiger Entwicklung als Antwort auf die Herausforderungen der Globalisierung. Durch die Wirksamkeit der Biodynamischen Präparate kann überall die Bodenfruchtbarkeit gesteigert werden. Der Humusaufbau ist als CO2-Speicher dann sogar klimarelevant.
In diesem Jahr inspirierten beim Treffen zum einen die Schweizer Kampagne über „Kühe mit Hörnern“ und zum anderen die aus Amerika längst auch nach Deutschland übertragenen Modelle kooperativer Landwirtschaftsbetriebe. So freute sich Jim Fullmer aus den USA, dass inzwischen allein bei Demeter Deutschland an die 20 Höfe als CSA-Betriebe (Community Supported Agriculture) die direkte Beteiligung von Kunden an der Landwirtschaft praktizieren.
Bei Demeter USA gibt es 29 CSA-Höfe, weitere sind geplant. Die Biodynamiker in den Staaten entwickeln dafür gerade ein neues Zertifizierungs-Modul, DemeterLOCAL. Alle landwirtschaftlichen Demeter-Erzeugnisse einer so anerkannten Farm müssen innerhalb einer 200-Meilen-Zone verkauft werden. „Auch in Deutschland wird der Aspekt Regionalität immer wichtiger“, unterstreicht Demeter-Marketingvorstand Klemens Fischer, der in den letzten Jahren bereits regionale Aktionen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen im Naturkostfachhandel initiiert hat.
Susanna Küffer präsentierte die Kampagne der Schweizer Demeter-Organisation zum Thema Tierschutz, die den Aspekt „Kühe und ihre Hörner“ in den Mittelpunkt gestellt hatte und damit in der Öffentlichkeit viel Aufmerksamkeit erregte. Der Akzent auf den Respekt vor den Tieren und ihre Integrität hätten zu einer Werte-Diskussion geführt, betonte sie. In den Richtlinien von Demeter ist die artgerechte, wesensgemäße Haltung aller Haustiere gefordert, also weit mehr als die Tierschutzverordnung vorschreibt. Folgerichtig ist das schon weit verbreitete Enthornen der Kälber und Kühe verboten. Die Informationen haben in der Schweiz bei Tierschutz- und landwirtschaftlichen Organisationen ein breites Engagement für Kühe mit Hörnern ausgelöst.
Auch die niederländische Demeter-Organisation und Demeter-Deutschland wollen demnächst schwerpunktmäßig auf diesen Tierschutz-Aspekt eingehen. Demeter International e. V. wurde 1997 gegründet. Einer der ersten biodynamischen Höfe in Übersee war die Finca Irlanda in Mexiko schon 1928. Heute gehören 25 Mitglieder aus Europa, Amerika, Afrika und Neuseeland zu dieser Non-Profit-Organisation.
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Bericht-Nr.: 110731-01DE Datum: 31. Juli 2011
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