Nachrichtenbeitrag
Bessere Chancen für Frieden in Afghanistan?
Laut der afghanischen Nachrichtenagentur Pajhwok, besteht in Afghanistan neuerdings eine begründete Hoffnung auf Frieden. Die Agentur zitiert den UN-Koordinator Toby Lanzer, der bessere Chancen als seit vielen Jahren sieht.
GENF (NNA) – UN-Koordinator Toby Lanzer sieht derzeit bessere Chancen für Frieden in Afghanistan als seit vielen Jahren. Wie die afghanische Nachrichtenagentur Pajhwok den UN-Mitarbeiter zitiert, gebe es „neue Möglichkeiten in Afghanistan und damit begründete Hoffnung auf Frieden“ sowohl zwischen den Bewohnern als auch mit den Nachbarn.
Lanzer begründete seine These damit, dass es zum einen eine bessere Koordination innerhalb der internationalen Gemeinschaft gebe und dass auch eine größere Offenheit bestehe, sicherzustellen, dass „jeder Teil des Diskurses ist“. Dies seien „zwei wichtige Veränderungen“. Der entscheidende Wendepunkt habe im Februar darin bestanden, dass die afghanische Regierung sich bereit erklärt habe, Friedensgespräche ohne Vorbedingungen aufzunehmen. So habe man langsam aber sicher alle einflussreichen Parteien erreichen können wie auch die Taliban.
Pajhwok berichtet über mindestens zwei Treffen, die der amerikanische Sonderbeauftragte für die Friedensgespräche Zalmay Khalilzad in Qatar mit Vertretern der Taliban geführt habe und zitiert Khalilzad mit einem Statement, er sei „vorsichtig optimistisch“ hinsichtlich der Gespräche. Ein Friedensvertrag mit den Taliban werde noch vor den Präsidentschaftswahlen im April 2019 für möglich gehalten, schreibt Pajhwok.
Diplomatische Mission
Zu den Inhalten zitiert die Nachrichtenagentur gut informierte Kreise, die berichtet hätten, bei den Gesprächen zwischen dem US-Sonderbotschafter Khalilzad und den Taliban sei es um die Freilassung von gefangenen Taliban sowie um den Abzug ausländischer Truppen aus Afghanistan gegangen. Pajhwok berichtet auch, bei dem Treffen hätten zwei frühere Guantanamo-Häftlinge auf Seiten der Taliban teilgenommen. Weder von Seiten der Taliban noch der USA sei jedoch inhaltlich bisher etwas zu dem zweiten Treffen in Qatar verlautet.
In einem Statement des US-Verteidigungsministeriums, das Pajhwok in dieser Woche verbreitet hat, wird die Bedeutung der diplomatischen Mission unterstrichen. Der US-Sonderbeauftragte Khalilzad hat danach bereits Gespräche geführt mit Pakistan, Russland, Usbekistan, Turkmenistan, den Arabischen Emiraten und Qatar.
Vom 2. bis zum 20. Dezember sei Khalilzad erneut auf Tour in acht verschiedenen Staaten. Er werde sich auch mit Vertretern der afghanischen Regierung treffen und anderen interessierten Parteien, um einen möglichst umfassenden Friedensprozess in Afghanistan auf den Weg zu bringen. Das afghanische Volk müsse in die Lage versetzt werden, über das Schicksal seiner eigenen Nation zu entscheiden, heißt es in dem Statement der US-Regierung.
END/nna/jh
Bericht-Nr.: 181209-02DE Datum: 9. Dezember 2018
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