Nachrichtenbeitrag
Afghanische Frauen demonstrieren für Frieden im Land
Frauen in Afghanistan haben für den Frieden demonstriert und die afghanische Regierung und die Taliban aufgefordert, ihre Ziele auf politische Weg und ohne Gewalt durchzusetzen. Frauen seien die häufigsten Opfer des Krieges.
JALALABAD/AFGHANISTAN (NNA) – Ein äußerst seltener Anblick bot sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Pajhwok Mitte Juni in Jalalabad, der Hauptstadt der Provinz Nangahar im Osten Afghanistans: Rund ein Dutzend Frauen veranstaltete eine friedliche Kundgebung und forderte die Regierung von Präsident Ghani auf, die Waffenruhe mit den Taliban auch über das Ende des Fastenmonats Ramadan hinaus zu verlängern.
Gleichzeitig appellierten die Frauen auch an die Taliban, den jahrzehntelangen Konflikt mit der Regierung zu beenden, betonte Hussa Ahmadzai, eine der Organisatorinnen der Kundgebung. Viele der Frauen hätten Angehörige verloren in dem Konflikt und sie alle seien den Krieg leid.
Die Frauen forderten die Konfliktparteien auf, ihre Ziele auf politische Weg und ohne Gewalt durchzusetzen. Die Frauen, die sich türkisfarbenen „Friedensschals“ um den Kopf geschlungen hatten, appellierten auch an die internationale Gemeinschaft, mitzuhelfen, den Konflikt in Afghanistan zu beenden.
Es sei das erste Mal gewesen, dass Frauen in Jalabad einen solchen Friedensmarsch unternommen hätten, schreibt die afghanische Nachrichtenagentur Pajhwok dazu.
Hoffnungsvolles Zeichen
Der afghanische Präsident hatte gegen Ende des Fastenmonats Ramadan eine Waffenruhe gegenüber den Taliban verkündet, der sich auch die Taliban für kurze Zeit angeschlossen hatten. Allerdings hatten die Taliban ausländische Streitkräfte von der Waffenruhe ausgenommen. Die afghanische Regierung hatte den Waffenstillstand bis zum 30. Juni verlängert, jedoch an dessen Ende an die Taliban appelliert sich einem Friedensprozess anzuschließen.
Ende Juni kam es auch in der Provinz Paktia zu einer Frauendemonstation für den Frieden. Bei einer Versammlung im Frauen Netzwerk Büro in Garden der Hauptstadt der Provinz, bezeichneten die Frauen den dreitägigen Waffenstillstand der Taliban als ein hoffnungsvolles Zeichen.
Zarghora Himmat, die Vorsitzende des Büros, betonte, Frauen seien die häufigsten Opfer des Krieges in Afghanistan, denn sie verlören Ehemänner, Brüder, Väter und Kinder. Sie forderte die Taliban auf, ihre eigenen Schwerstern, Frauen und Kinder zu achten, den Krieg zu beenden und ihre Ziele durch Verhandlungen zu erreichen.
Frauenrechte anerkennen
Die Frauen appellierten auch and die Stammesältesten und die Geistlichen des Landes, sich ehrlich um Frieden zu bemühen und weiteres Blutvergießen zu verhindern. Gefordert wurde außerdem, die Rechte der Frauen anzuerkennen, wie sie auch im Islam vorgesehen seien.
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Bericht-Nr.: 180709-02DE Datum: 9. Juli 2018
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